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Rohkost Ernährung – Darum solltest Du mehr Rohkost essen

16.02.2020 | Diät | 0 Kommentare

An Rohkost Ernährung scheiden sich die Geister. Ihre Fans nennen Argumente wie den höheren Anteil an Vitaminen oder Nährstoffen und die gesundheitsfördernde Wirkung unbehandelter Speisen, während Kritiker die Rohkost-Diäten als zu einseitig ablehnen und von einer teilweise ungenießbaren Mangelernährung sprechen.

Beide Parteien haben recht.

In ihrem ursprünglichen ungegarten Zustand sind Nahrungsmittel tatsächlich vitamin- und nährstoffreicher – allein schon der Verzicht auf verarbeitete Lebensmittel mit unzähligen künstlichen Zusatzstoffen ist die reinste Wohltat für unseren Körper.

Andererseits propagiert die reine Rohkost-Lehre aber auch einen Verzicht auf das Trinken von Wasser oder schließt viele Obst- und Gemüsesorten als nicht ursprünglich genug vom Speiseplan aus.

Aber muss es wirklich so extrem sein, um bereits von den Vorzügen der Rohkost zu profitieren?

Nein, auch mit einer teilweisen Ernährungsumstellung hin zu mehr Rohkost statt gekochten oder fertigen Speisen tun Sie sich schon viel Gutes.


Roh gegen Krebs

Die Behandlung von Nahrungsmitteln ist auch in der Rohkost-Philosophie grundsätzlich erlaubt – allerdings nur in Form der Dehydration, also des Dörrens, oder durch maßvolles Erhitzen bis knapp über 40 Grad Celsius. Damit wird ausgeschlossen, dass wasserlösliche Vitamine oder Mineralstoffe ihre Wirkkraft verlieren.

Kochen Sie ein Gemüse dagegen auf gängige Weise, schrumpfen die enthaltenen Nährstoffe leicht um bis zu zwei Drittel.

Brokkoli beispielsweise – in geringerem Maß aber auch Rosen- oder Blumenkohl – entziehen Sie dann viel von seinem Sulforaphan. Dieser antioxidative Pflanzenstoff gilt heute als eines der mächtigsten natürlichen Mittel bei der Krebsprävention. Er greift freie Radikale nicht direkt an, sondern regt die Leber zu einer viel größeren Produktion schützender Enzyme an, die dann die Radikale neutralisieren und so Zellen vor schädlichen Entwicklungen schützen.

Das Besondere dabei: während sich die meisten anderen Antioxidantien schnell verbrauchen, entfaltet Sulforaphan über vier bis fünf Tage seine Wirkung. Sulforaphan wirkt aber nicht nur länger, es unterbindet zusätzlich den Teilungsmechanismus von Tumorzellen und verhindert deren weitere Ausbreitung. Für diese Wirkung ist der rohe Verzehr des Gemüses zwingend erforderlich.

Brokkoli ist dabei der beste Sulforaphan-Lieferant.

Dessen Sprossen sind dabei noch mal um das zehn- bis hundertfache reichhaltiger an Sulforaphan als ausgewachsenes Brokkoli-Gemüse. Brokkolisprossen finden Sie leider nur bei wenigen Händlern – Sie können sie mit einer keimfähigen Saat aber auch leicht selbst ziehen.


Geht ins Blut

Ständige Müdigkeit oder Leistungsschwäche wird nicht selten durch eine Anämie ausgelöst. Es fehlt an rotem Blutfarbstoff und roten Blutkörperchen. Verursacht wird dies meist durch starken Eisenmangel oder eine schlechte Versorgung mit Folat. Künstliche Folsäure kann das natürliche Folat-Reservoir im Körper nicht auffüllen, Gemüse wie Rüben dagegen schon.

Folat regt die Zellproduktion an und lässt im Zusammenspiel mit dem Vitamin B12 auch die Zahl der roten Blutkörperchen wieder anwachsen. Das klappt zwar auch mit gekochten Rüben, die haben durch die Verarbeitung dann aber auch schon wieder mehr als ein Viertel an Folat eingebüßt. Bereits ein oder zwei rohe Rüben – ob rot oder gelb spielt keine Rolle – zum Frühstück werden Ihrem Blutspiegel bei einer Anämie schnell wieder auf die Sprünge helfen.

Und wie bei anderer Rohkost auch: bitte sehr gut zerkauen.


Ein starkes Immunsystem für alle

Wer sich auf ein kräftiges Immunsystem verlassen kann, geht meist gesund durchs Leben. Kleine Erkältungen und auch schwerere Krankheiten können Ihnen dann gleich viel weniger anhaben. Vitamin C ist dabei Ihr bester Freund. Kaum ein anderer Stoff puscht das Immunsystem auf vergleichbare Weise.

Allerdings ist Vitamin C auch sehr empfindlich. Karotten oder Erbsen aus der Dose haben im Zuge der Verarbeitung fast 90 Prozent des Vitamins verloren und wenn Sie selbst kochen, geht trotzdem oft noch die Hälfte des Vitamingehalts verloren.

Knabbern Sie lieber zwischendurch ab und an eine frische, rohe Mohrrübe, um Ihr Immunsystem auf Trab zu bringen.


Natürlich auch zum Abnehmen

Der Griff zur Rohkost kann auch als reine Diät-Maßnahme erfolgen oder hilft langfristig beim Halten des Wunschgewichts. Rohkost ist frei von allen verarbeiteten Stoffen oder künstlichen Zusätzen, die in gewöhnlichen Lebensmitteln unsere Gesundheit belasten und überschüssige Pfunde heranwachsen lassen.

Voller Ballaststoffe sorgt Rohkost außerdem für eine gesunde Verdauung, bei der die Energie der Nahrung an den richtigen Stellen und nicht in ungeliebten Fetteinlagerungen landet.

Studien zeigen, dass Menschen, die sich viel von Rohkost ernähren, überdurchschnittlich oft an einem gesunden Körperfettanteil und einem Body-Mass-Index im Idealbereich zu erkennen sind.


Chronische Erkrankung endlich loswerden

Mit Rohkost gelingt das meist schnell und nachhaltig. Unbehandelte Vitamine, Nährstoffe oder Enzyme werden von unserem Körper wesentlich schneller und umfangreicher aufgenommen als solche aus verarbeiteten Nahrungsmitteln. Sie gelangen auf direktem Weg in die Zellen von Haut, Knochen oder Organen und unterstützen deren natürliche Stabilität und Funktionsweise.

Auch die körpereigenen Abwehrzellen profitieren vom schnellen und umfangreichen biochemischen Wirkmechanismus der Rohkost – sie werden kräftiger und beseitigen auftretende Infektionen oder Entzündung wirkungsvoll.

Es bleiben keine kleinen Entzündungsherde mehr zurück, die in einem weniger stabilen Abwehrsystem leicht chronisch werden können und mitunter über Jahre Ihre Gesundheit belasten oder Folgeerkrankungen auslösen.


Energie, die man Ihnen ansieht

Diese innere Gesundheit durch eine rohkostreiche Ernährung strahlt aber auch nach außen aus. Sie zeigt sich in einem klaren, frischen und straffen Hautbild oder in jeder Menge Power, mit der Sie dann im Alltag unterwegs sind.


Aber Achtung

Nicht jedes Gemüse entfaltet in roher Form seine optimale Wirkung. Manchmal ist es auch besser, wenn Sie es kochen. Spinat ist ein gutes Beispiel dafür. 500 Gramm roher Spinat versorgen Sie zum Beispiel mit 90 Gramm Kalzium. Durch die Hitze beim Kochen schießt der Kalziumanteil förmlich durch die Decke und verdreifacht sich in der gleichen Spinatmenge.

Es lohnt sich also, jedes Gemüse individuell auf die vorteilhafteste Zubereitungsart zu untersuchen. Wenn Sie sich ganz der Rohkost verschreiben, achten Sie darauf, nicht zu viel Gewicht zu verlieren.

Viel Rohkost und Gewichtsabnahme lassen bei Frauen außerdem häufiger die Regel ausbleiben oder unregelmäßig werden.

Frauen wie Männer sind dann gleichermaßen betroffen, wenn es um Probleme mit der Mundgesundheit geht. Einige Fruchtsäuren machen Zähne im Rahmen einer Rohkost-Ernährung nachweislich brüchig und anfällig.

Sie sehen an diesen Beispielen, dass eine weitgehende Rohkost-Ernährung nicht nur positive Aspekte mit sich bringt. Tatsächlich ist diese Ernährungsart noch nicht ausreichend erforscht, um ein endgültiges Urteil dafür oder dagegen zu treffen. Kochen oder verarbeiten Sie aber ruhig trotzdem weniger von dem, was auf Ihren Teller kommt.

Denn Fakt ist auf jeden Fall: eine ordentliche Portion Rohkost auf dem Speiseplan macht Sie definitiv fitter und gesünder.

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Laura Stein

Laura Stein

Laura Stein ist Ernährungscoach und überzeugte Low-Carb-Eaterin. In ihren Artikeln gibt sie ihren Erfahrungsschatz aus jahrelanger Tätigkeit als Ernährungscoach weiter, welcher sich auf eine gesunde Ernährung, dem gesunden Abnehmen mit Low-Carb, sowie der Steigerung der Lebensqualität bezieht.

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