Das Lesen der Nährwerttabelle und der Inhaltsstoffe ist kompliziert.
Verbraucher sind gesundheitsbewusster als je zuvor, also wenden Lebensmittel-Hersteller irreführende Tricks an, um Menschen zu überzeugen und ihre Produkte zu verkaufen.
Das tun sie auch, wenn die Lebensmittel industriell verarbeitet und ungesund sind.
Die Vorschriften hinter der Lebensmittel-Kennzeichnung sind komplex, also ist es nicht verwunderlich, dass es dem durchschnittlichen Verbraucher schwer fällt, sie zu verstehen und die Nährwerttabelle auf Lebensmitteln richtig zu lesen.
Dieser Artikel erklärt dir, wie du die Inhaltsangabe von Lebensmitteln richtig liest, und wie man die ungesunden von den wirklich gesunden Nahrungsmitteln trennt.
Lass dich nicht von den Behauptungen auf der Vorderseite täuschen
Einer der besten Tipps ist, die Etiketten auf der Vorderseite der Verpackung vollständig zu ignorieren.
Etiketten auf der Vorderseite versuchen dich zu locken, das Produkt zu kaufen, indem sie gesundheitsbezogene Behauptungen aufstellen. Hersteller wollen, dass du glaubst, dass ihr Produkt gesünder ist als andere.
Das wurde sogar bewiesen. Die Studien zeigen, dass gesundheitsbezogene Behauptungen auf dem Etikett die Entscheidungen der Menschen beeinflussen. Es lässt sie glauben, dass ein Produkt gesünder ist, als das gleiche Produkt, das diese Angaben nicht hat (1, 2, 3, 4).
Hersteller sind oft unehrlich mit ihren Etiketten. Sie neigen dazu, gesundheitsbezogene Behauptungen zu verwenden, die irreführend sind, und in einigen Fällen sogar falsch sind.
Beispiele umfassen viele zuckerreiche Frühstücks-Cerealien, wie „Vollkorn“ Cocoa Puffs. Trotz des Etiketts sind diese Produkte nicht gesund.
Das macht es dem Verbraucher schwer eine gesunde Optionen zu wählen, ohne die Nährwerttabelle und die Inhaltsangaben gründlich zu untersuchen.
Zusammenfassung:
Schau dir die Inhaltsangaben an
Produktbestandteile sind bei den Zutaten nach Mengen aufgeführt, von dem höchsten bis zum niedrigsten Wert.
Das bedeutet, dass der erste aufgelistete Bestandteil der Inhaltsstoffe das ist, was der Hersteller am meisten verwendet.
Eine gute Faustregel ist, die ersten drei Zutaten zu untersuchen, denn diese machen den größte Anteil dessen aus, was du isst.
Wenn die ersten Zutaten aus raffinierten Körnern, einer Art von Zucker oder hydrierten Ölen besteht, kannst du ziemlich sicher sein, dass das Produkt ungesund ist.
Versuche stattdessen Produkte auszuwählen, die Vollwertkost als die ersten drei Zutaten aufgelistet haben.
Eine weitere gute Faustregel ist, dass wenn die Inhaltsangabe länger als 2-3 Zeilen ist, kannst du davon ausgehen, dass das Produkt stark industriell verarbeitet ist.
Zusammenfassung:
Achte auf Portions-Größen
Die Etiketten auf der Rückseite eines Produktes kennzeichnen, wie viele Kalorien und Nährstoffe eine einzelne Portion des Produktes enthält.
Allerdings sind diese Portionen in den Nährwerttabellen oft viel kleiner angegeben, als die Portion, die ein Menschen in der Regel zu sich nimmt.
Zum Beispiel kann eine Portion eine halbe Flasche, ein Viertel eines Kekses, ein halber Schokoriegel oder ein einziger Keks sein.
Auf diese Weise versuchen die Hersteller Verbraucher zu täuschen. Die Verbraucher denken, dass das Nahrungsmittel weniger Kalorien und weniger Zucker enthält, als es tatsächlich der Fall ist.
Viele Menschen sind völlig ahnungslos, dass dieses Portions-Größen-Schema existiert. Sie gehen oft davon aus, dass die gesamte Packung eine einzige Portion ausmacht, während sie tatsächlich aus zwei, drei oder mehr Portionen bestehen kann.
Wenn du die Nährwerte, von dem was du isst herausfinden möchtest, musst du die Portions-Angaben auf der Rückseite durch die Anzahl der Portionen, die du verbrauchst multiplizieren.
Zusammenfassung:
Die irreführenden Behauptungen – und was sie wirklich bedeuten
Behauptungen auf verpackten Nahrungsmitteln wurden konzipiert, um deine Aufmerksamkeit zu erregen und, um dich zu überzeugen, dass das Produkt gesund ist.
Hier sind einige der häufigsten Behauptungen, und was sie tatsächlich bedeuten:
- Light: Light Produkte werden verarbeitet, um Kalorien oder Fett zu reduzieren, und einige Produkte sind einfach verwässert. Achte darauf, ob etwas hinzugefügt worden ist, wie Zucker.(5)
- Mehrkorn: Das klingt sehr gesund, aber im Grunde bedeutet das nur, dass mehr als eine Art von Getreide in dem Produkt enthalten ist. Diese sind höchstwahrscheinlich raffinierte Körner, es sei denn, das Produkt ist als Vollkorn gekennzeichnet. Sind allerdings viele Körner enthalten, kann dies gesund sein.(6)
- Natürlich: Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass das Produkt einem natürlichen ähnelt. Es bedeutet einfach, dass der Hersteller irgendwann mal eine natürliche Quelle hatte (zum Beispiel Äpfel oder Reis), die er verarbeitet hat.
- Organisch: Diese Bezeichnung sagt sehr wenig darüber aus, ob das Produkt gesund ist oder nicht. Zum Beispiel ist Bio-Zucker trotzdem Zucker. Nur zertifizierte, biologisch angebaute Produkte können garantiert organisch sein.
- Ohne Zuckerzusatz: Einige Produkte haben einen natürlich hohen Zuckeranteil. Die Tatsache, dass man keinen Zucker hinzugefügt hat, bedeutet nicht, dass das Produkt gesund ist. Es können auch ungesunde Zuckerersatzstoffe zugegeben worden sein.(7)
- Kalorienarm: Kalorienarme Produkte müssen 1/3 weniger Kalorien enthalten als das Originalprodukt der gleichen Marke. Allerdings kann eine kalorienarme Version der Marke, ähnlich viele Kalorien wie das Original eines anderen Produkts enthalten.
- Fettarm: Dieses Etikett bedeutet fast immer, dass das Fett, auf Kosten von einer Zucker-Zugabe reduziert wurde. Sei sehr vorsichtig und lese dir die aufgeführten Zutaten auf der Rückseite durch.
- Kohlenhydratarm: Kürzlich wurden kohlenhydratarme Diäten mit einer verbesserten Gesundheit in Zusammenhang gebracht. Allerdings sind verarbeitete Lebensmittel, die als kohlenhydratarm gekennzeichnet sind, in der Regel nur wie fettarme Junk-Food-Lebensmittel verarbeitet.
- Vollkorn: Es ist wahrscheinlich sehr wenig Vollkorn-Anteil in diesem Produkt enthalten. Schaue dir die Inhaltsangabe an und überprüfe an welcher Stelle, das Vollkorn platziert ist. Wenn es nicht eines der ersten 3 Zutaten ist, dann ist die Menge unerheblich. (8)
- Angereichert: Das bedeutet im Grunde, dass dem Produkt einige Nährstoffe hinzugefügt wurden. Zum Beispiel wird Vitamin D häufig Milch zugefügt.
- Glutenfrei: Glutenfrei ist nicht gleich gesund. Es bedeutet einfach, dass das Produkt kein Weizen, Dinkel, Roggen oder Gerste enthält. Viele Lebensmittel sind glutenfrei, können aber stark industriell verarbeitet und mit ungesunden Fetten und Zucker belastet worden sein.(9)
- Frucht-Aroma: Viele verarbeitete Lebensmittel haben einen Namen, der sich auf einen natürlichen Geschmack, wie Erdbeer-Joghurt bezieht. Jedoch gibt es vielleicht gar keinen Fruchtanteil im Produkt, nur Chemikalien, die entworfen worden sind, um wie Frucht zu schmecken.
- Ohne Trans-Fettsäuren: „Ohne Trans-Fettsäuren“ bedeutet eigentlich nur weniger als 0,5 Gramm Trans-Fettsäuren pro Portion. Wenn die Portions-Größe also irreführend klein ist, kann das Produkt tatsächlich viel Trans-Fett enthalten.
All das heißt, dass es viele wirklich gesunde Lebensmittel gibt, die tatsächlich organisch, Vollkorn, natürlich, etc. sind. Allerdings garantieren diese Etiketten nicht, dass das Produkt gesund ist.
Zusammenfassung:
Verschiedene Namen für Zucker
Zucker hat unzählige Namen, viele davon kennst du vielleicht nicht einmal.
Lebensmittelhersteller nutzen das zu ihrem Vorteil. Sie fügen ihrem Produkt absichtlich viele verschiedene Arten von Zucker zu, um die tatsächliche Menge zu verstecken.
Auf diese Weise können sie eine „gesündere“ Zutat an die Spitze der Inhaltsangabe setzen, und Zucker weiter unten erwähnen. Obwohl ein Produkt also voller Zucker ist, muss Zucker nicht unbedingt als eine der ersten 3 Zutaten aufgelistet sein.
Um zu vermeiden, dass du versehentlich zu viel Zucker aufnimmst, ist es ratsam auf die folgenden Namen auf der Inhaltsangabe zu achten:
- Zuckerarten: Rübenzucker, brauner Zucker, Butterzucker, Rohrzucker, Kokoszucker, Bio-Rohzucker, Raspadura-Zucker und eingedampfter Zuckerrohr.
- Andere Zuckerzusätze: Malzpulver, Ethylmaltol, Fruktose, Fruchtsaftkonzentrat, Galactose, Glucose, Disaccharide, Maltodextrin und Maltose, Malz, Malz, Melasse, Zuckerrohrsaftkristalle, Lactose, Maissüße, kristalline Fructose
Es gibt viele weitere Namen für Zucker, aber diese sind die häufigsten.
Empfehlung: Die 55 häufigsten Bezeichnungen für Zucker und künstliche Süßstoffe
Wenn du einen dieser Namen auf den ersten Rängen der Inhaltsangabe oder mehrere Namen in der gesamten Liste findest, dann kannst du sicher sein, dass das Produkt voller Zucker ist.
Zusammenfassung:
Wähle möglichst immer vollwertige Lebensmittel aus
Offensichtlich ist der beste Weg, nicht von Etiketten und der Nährwerttabelle irregeführt zu werden, verarbeitete Lebensmittel insgesamt zu vermeiden.
Wenn du dich jedoch trotzdem entscheidest, verpackte Lebensmittel zu kaufen, dann ist es notwendig, das Junk-Food aus den hochwertigeren Produkten heraus zu filtern.
Denke daran, dass vollwertige Lebensmittel (Rohkost) keine Inhaltsangabe brauchen, denn das vollwertige Nahrungsmittel ist die Zutat. Es sorgt in der Regel für einen starken und Gewichtsverlust.(10)
Wie geht es dir beim Einkaufen?
Schaust du auf die Nährwertangaben bzw. Inhaltsangabe?
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