Aphten

08.03.2020 | Gesundheit | 0 Kommentare

Was hilft gegen die schmerzhaften Entzündungen im Mundraum?

Aphten: Sie kommen sprichwörtlich über Nacht, bleiben oft über Wochen und werden teilweise sogar zur chronischen Plage: Aphthen, kleine milchig aussehende Entzündungsstellen im Mundraum, die regelmäßig ein schmerzhaftes Brennen auslösen.

Die Medizin kennt sie seit Jahrzehnten, aber dennoch gibt es zu ihrer Verbreitung und vor allem den Ursachen keine absolut gesicherten Erkenntnisse. Hier haben wir die wichtigsten Fakten zum Thema Aphten gesammelt und helfen Betroffenen mit Tipps zur Aphten-Behandlung und Vorbeugung.


Was sind Aphten überhaupt?

Aphthen treten als kleine, häufig weiße, manchmal auch gelbliche oder graue Flecken im Mundraum auf. Ihre Größe kann von wenigen Millimetern bis hin zu etwa drei Zentimeter variieren.

Meist umgibt die Stellen dabei ein dünner roter entzündeter Rand. Besonders häufig sind das Zahnfleisch oder die Mundschleimhaut betroffen, aber auch an Zunge, Gaumen, Mandeln oder dem inneren Lippenrand zeigen sie sich immer wieder. Seltene Fällen dokumentieren dazu eine Aphthen-Bildung im Genitalbereich.

Mit der Entzündung geht bei fast allen Betroffenen ein unterschiedlich starkes schmerzhaftes Brennen einher – vor allem, wenn das kleine Geschwür aufplatzt. Schmerzintensität und -häufigkeit hängen weniger mit der Größe der Aphte zusammen, sondern eher dem Ort des Befalls.

Kleinere Aphten an der Zungenspitze oder hinter der Lippe sind deswegen oft unangenehmer als ein größerer Entzündungsherd in der Wangenschleimhaut. Während manche Patienten diese Schmerzen nur beim Verzehr von säurehaltigen Speisen oder Getränken beklagen, sind andere davon schon beim Sprechen, Schlucken, Zähneputzen oder generell beim Essen und Trinken betroffen.


Unterschiedliche Arten von Aphten

 

Minor-Aphte

Die häufigste Form der Aphte ist die Minor-Aphte, die bei knapp 90 Prozent der Fälle festgestellt wird. Sie erreicht maximal eine etwa erbsenförmige Größe und dringt kaum in das Schleimhautgewebe ein. Das begünstigt hier die schnelle Heilung. Schon nach wenigen Tagen, spätestens nach ein bis zwei Wochen, ist die Entzündungsstelle wieder abgeklungen.

Major-Aphte

Die Heilung einer Major-Aphte kann dagegen mehrere Wochen bis Monate dauern. Sie wird deutlich größer – bis zu drei Zentimeter –, ist eher gräulich gefärbt und erstreckt sich wesentlich tiefer in die Schleimhaut als eine kleine Aphte. Dementsprechend groß und empfindlich geraten auch die Wundstellen, wenn solche Major-Formen aufreißen. Vielfach kommt es danach zu einer Narbenbildung.

Herpetiforme Aphten

Eine dritte Aphthen-Art tritt dagegen nur selten auf: herpetiforme Aphten. Wie der Name schon verrät, ähneln sie Herpes-Bläschen und werden deswegen gelegentlich verwechselt. Das liegt auch daran, dass sie im Gegensatz zu Minor- oder Major-Form immer gleich in großer Anzahl auftreten. Sie entwickeln dabei zwar eine vergleichbare Schmerzempfindlichkeit, sind aber deutlich kleiner und kommen nur am Zungenrand oder den Innenrändern der Lippen vor.

Im Gegensatz zu den beiden größeren Erscheinungsbildern, die häufiger wiederkehren und sogar chronisch werden können, bleibt die herpetiforme Aphthe nahezu immer eine einmalige Erkrankung, die nach einigen Wochen wieder verschwindet.

Symptome und Krankheitsbild

Für die meisten Betroffenen gibt es zwei gute Nachrichten: es besteht keinerlei Gefahr einer Übertragung auf andere Menschen und bei durchschnittlich jedem achten bis neunten Patienten ist der schmerzhafte Spuk nach einigen Tagen – spätestens zwei Wochen – von ganz allein wieder weg.

Manche bemerken ihn auch gar nicht, weil einige der Mini-Geschwüre auch schmerzfrei bleiben und an Stellen im Mundraum liegen, wo sie keinerlei mechanischer Belastung oder Reibung ausgesetzt sind.

Das bleibt aber eher die Ausnahme. Eine Aphthe ist im Normalfall eine schmerzhafte Angelegenheit. Der Schmerz entsteht durch Kontakt mit säurehaltigen Lebensmitteln, die die entzündete Stelle reizen, durch die Berührungen mit anderen Partien des Mundinnenraums oder auch die Reibung einer Zahnbürste.

Ein Blick in den Mundraum zeigt dann meist schnell den Übeltäter: einen weißlichen bis gelben Fleck, den ein Entzündungsrand umgibt. In der weit verbreiteten Minor-Ausprägung ist er zwischen zwei und zehn Millimeter groß, die seltenere Major-Form kann bis auf das Dreifache anwachsen und die herpetiforme Aphte ähnelt einem Befall mit winzigen Herpesbläschen. Platzen die Aphthen auf, entsteht eine offene Wunde und die Heilung verlangsamt sich deutlich. Minor- und Major-Aphthen können zudem immer wiederkehren und werden dann als chronisch rezidivierende Aphthose diagnostiziert.


Ursachen

Zwar zählen Aphten zu den häufigsten Beschwerden im Mundraum, ihre Ursachen sind aber dennoch wenig erforscht. Auffällig oft sind junge Menschen betroffen und Frauen häufiger als Männer. Das legt für die Medizin hormonelle Einflüsse zumindest als Teilursache nah. Dazu diagnostizieren Ärzte eine Aphthe verstärkt, wenn der Patient gleichzeitig über große Stressbelastung klagt.

Eine Mangel an Vitamin B12, Zink oder Eisen wird ebenso von vielen Fachleuten als begünstigend vermutet. Schließlich gibt es aber auch noch eine ganz banale Ursache, die sogar als weitgehend gesichert gilt: schlecht sitzende Zahnspangen oder auch Prothesen. Wenn diese sich immer wieder am Zahnfleisch oder der weiteren Mundschleimhaut reiben, sind Aphten eine häufige Folge.


Behandlung von Aphten mit Medikamenten und Salben

Eine direkte Behandlung von Aphthen ist nicht möglich. Allerdings können ihre Symptome gelindert werden. Dazu gibt es verschiedene Salben, Sprays oder auch Spülungen, die die betreffende Stelle leicht betäuben und so die Schmerzen lindern oder ganz unterbinden.

Einige davon sind rezeptfrei in allen Apotheken erhältlich. Rein pflanzliche Präparate mit Rhabarberwurzel, Nelke oder Myrrhe stehen dabei neben klassischen pharmazeutischen Mitteln.

Allerdings muss darauf geachtet werden, dass manches Medikament nicht oder nur unzureichend bei einer großen Major-Aphthe wirkt. Hier empfiehlt sich genauso eine Konsultation des Hausarztes wie bei kleinen Aphthen, die überdurchschnittlich lange – länger als zwei Wochen – sichtbar sind und Schmerzen verursachen. Normale Schmerzmittel lindern zwar auch die Symptome, wirken aber deutlich kürzer als die hier genannten Spezialpräparate.

Parallel sollten Betroffene die Bakteriensituation in der Mundhöhle mit antibakteriellen Mundspülungen immer so gering wie möglich halten. Damit senken sie das Risiko, dass Krankheitserreger über die entzündete Stelle in tiefere Schleimhautschichten oder gar die Blutbahn gelangen und die lokale Entzündung verschlimmern oder anderswo weitere entzündliche Prozesse auslösen.

Hausmittel zur Hilfe bei Aphten

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Als Alternative zum Gang in die Apotheke oder zum Arzt bieten sich auch einige Hausmittel an, die Symptome einer Aphte lindern können und das Abheilen unterstützen. Diese Hausmittel werden dann als Spülung genutzt.

Eine Kamillenlösung, Salzwasser oder auch der Saft von Sellerie, Rettich und Karotten hat dabei schon Wirkung gezeigt.

 

Ähnlich hilfreich sind Grüner Tee oder auch Teebaumöl. Konzentriertes Teebaumöl ist allerdings nicht ganz ungefährlich und kann im Mund sogar Verätzungen auslösen. Die Anwendung sollte deswegen immer sehr sparsam mit einem Wattestäbchen und nur auf der Aphthe erfolgen. Grüner Tee greift die Entzündung dagegen nicht nur äußerlich mit antibakterieller Wirkung an.

Mit seinen vielen Antioxidantien wirkt er gleich im ganzen Körper und bindet dort freie Radikale, die für entzündliche Prozesse wie die Aphthe im Mundraum verantwortlich sind.

Die Wirkung dieser Hausmittel unterscheidet sich von Fall zu Fall. Auch hier gilt aber: bei großen oder sehr langwierigen Aphten sollte zusätzlich immer ein Arzt aufgesucht werden.


Vorbeugung

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Regelmäßige Mundhygiene, ausgewogene Ernährung und der Versuch, dem Alltag in Privat- und Berufsleben etwas entspannter zu begegnen, sind grundsätzliche, gute Vorbeugungsmaßnahmen, um sich die Qualen einer Aphte zu ersparen.

Im Bereich Ernährung ist der schon erwähnte Grüne Tee ein Paradebeispiel, wie sich schon mit wenig Aufwand und ohne große Umstellung der Lebensweise viel bewirken lässt. Und dieser Tee steigert längst nicht nur die allgemeine Mundgesundheit. Er schützt dort gleichzeitig die Zähne vor Kariesbefall, unterstützt parallel die Entgiftung des Körpers, stärkt Immunsystem und Verdauung. Grüner Tee wirkt genauso positiv auf den Cholesterinspiegel, mindert das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und hilft als starker Beschleuniger bei der Fettverbrennung sogar noch beim Abnehmen.

Treten Aphten häufiger oder sogar chronisch auf, gehören naturbasierte Mundspülungen mit diesem Tee oder Kamille unbedingt auf den Tagesplan. Sie verringern das Risiko des nächsten Aphthen-Ausbruchs ähnlich effektiv wie vorbeugende Spül-Präparate aus der Apotheke.

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Laura Stein

Laura Stein

Laura Stein ist Ernährungscoach und überzeugte Low-Carb-Eaterin. In ihren Artikeln gibt sie ihren Erfahrungsschatz aus jahrelanger Tätigkeit als Ernährungscoach weiter, welcher sich auf eine gesunde Ernährung, dem gesunden Abnehmen mit Low-Carb, sowie der Steigerung der Lebensqualität bezieht.

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