Darum ist Ingwer gesund: Bei Ingwer denken viele vor allem an Gari, die süß-sauer eingelegte Variante, die uns zum Sushi gereicht wird.
Ingwer mit seinem markanten, würzigen Geschmack ist aber viel mehr als nur Beilage oder Küchengewürz. Die unterirdisch wachsenden Sprossachsen des Ingwers – Rhizome genannt – zählen zu den ältesten Arzneimitteln überhaupt.
Von China aus fand Ingwer vor über 2000 Jahren seinen Weg nach Indien, Arabien, Griechenland und später in die ganze Welt. Überall vertrauten die damaligen Mediziner schnell den vielseitigen Heilkräften des Ingwers. Von denen können wir auch in der Moderne immer noch profitieren, gezielt Beschwerden lindern oder mit Ingwer als Nahrungsergänzung die Gesundheit von Körper und Geist stärken.
Bei welchen Gelegenheiten Ihnen Ingwer zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden verhilft, lesen Sie hier.
Ingwer macht Schluss mit Übelkeit
Wenn wir uns übergeben müssen oder von starker Übelkeit geplagt werden, sind daran immer Serotonin-Rezeptor-Ionenkanäle beteiligt, die den Brechreiz auslösen.
Die Wirkstoffe des Ingwers können an diesen Kanälen andocken und den Brechreiz stark abmildern oder in vielen Fällen sogar ganz unterbinden.
Ingwer wirkt hier genauso effektiv wie die entsprechenden Medikamente aus den Pharmalaboren – und das bei den unterschiedlichsten Formen von Übelkeit. Ingwer hilft Schwangeren bei Morgenübelkeit, bei Reiseübelkeit zu Wasser, zu Lande oder in der Luft und lindert selbst die Übelkeit, die Krebspatienten im Zuge einer Chemotherapie regelmäßig überkommt.
Ingwer hilft bei Schmerzen und Entzündungen
Bei Schmerzen oder Entzündungen ist der schnelle Griff zu gängigen Schmerzmitteln für viele fast schon Gewohnheit.
Nur gegen Kopfschmerzen schlucken die Deutschen jährlich rund 2,5 Milliarden solcher Pillen, gibt die Schmerzklinik in Kiel an. Weil die Mittel frei verkäuflich sind, werden die Nebenwirkungen und die langfristigen körperlichen Veränderungen bei häufiger Einnahme von den meisten unterschätzt.
Ingwer bietet sich hier als natürliche, aber ebenso wirkungsvolle Alternative an. Wie Schmerzmittel wirken, zeigen wir kurz am Beispiel der Acetylsalicylsäure, kurz ASS, besser bekannt als Aspirin: der Wirkstoff hemmt die Cyclooxygenasen-Enzyme in unserem Körper, die wesentlich für die Regulierung von Schmerzen und Entzündungen verantwortlich sind.
Genau diesen Vorgang meistern auch die Inhaltsstoffe des Ingwers auf natürlicher Basis und ohne Nebenwirkungen oder Langzeitfolgen. Die regelmäßige Einnahme von Ingwer lindert Schmerzen in Kopf oder Körper, hilft Frauen bei Regelschmerzen, drängt Entzündungen zurück und verbessert die Blutgerinnung – ganz wie die vielen Pillen aus der Apotheke.
Ingwer, Vergesslichkeit, Konzentrationsstörungen und Alzheimer
Während die gute Wirksamkeit des Ingwers bei Schmerzen oder Übelkeit schon seit rund zwei Jahrtausenden überliefert ist, sucht die moderne Wissenschaft nach weiteren Möglichkeiten, wie das würzige Naturprodukt die menschliche Gesundheit unterstützen kann.
Dabei hat sich auch die Alzheimer– und Demenz-Forschung schon mit Ingwer beschäftigt. Für beide Krankheiten können Mediziner keine definitive Ursache nennen. Gesicherte Erkenntnis ist aber, dass die Krankheit oft einen jahrzehntelangen Vorlauf hat, bei dem sich in zunehmendem Maße Veränderungen in der Gehirnflüssigkeit nachweisen lassen. Dabei kommt es zu Schädigungen verschiedener für die Gehirnfunktion unabdingbarer Proteine.
Mögliche Auslöser dieser Schädigungen könnten Entzündungen des Körpers und oxidativer Stress – also eine Überlastung mit freien Radikalen – sein.
Ingwer als wirkungsvoller Entzündungshemmer und reichhaltig an Antioxidantien könnte diese Prozesse verlangsamen. Noch gibt es von Seiten der Wissenschaft darauf keine endgültige Antwort. Erste Studien zeigen aber schon, dass Ingwer zumindest die Gehirnfunktion fördern kann.
Der regelmäßige Verzehr von Ingwer steigert nachweislich die Gedächtnisleistung, stärkt die Konzentration und mindert Vergesslichkeit.
Weniger Muskelkater dank Ingwer
Sport ist gesund, hinterlässt aber manchmal einen unangenehmen Muskelkater, der uns dann mitunter tagelang verfolgt und im schlimmsten Fall von weiteren Trainingseinheiten abhält. Ingwer kann uns dann schneller wieder fit machen und die Muskelschmerzen, ausgelöst durch kleinste Überlastungsverletzungen in den Muskelfasern, senken.
Wer viel und hart trainiert und dabei täglich etwas Ingwer in Speisen oder Getränke mischt, senkt Beschwerden und Schmerzen durch muskuläre Überlastung um rund ein Viertel, fanden amerikanische Forscher 2010 heraus. Wichtig ist dabei allerdings die Regelmäßigkeit.
Ingwer wirkt nicht wie ein Schmerzmittel durch einmalige Einnahme!
Ingwer in der Krebstherapie
Wie Ingwer an Krebs erkrankten Patienten hilft, die Nebenwirkungen einer Chemotherapie zu meistern, haben wir bereits erwähnt. Vielleicht vermag Ingwer in diesem Bereich aber noch mehr zu leisten.
Voller Antioxidantien ist Ingwer in jedem Fall eine gute Zutat, um den Körper von oxidativem Stress zu befreien. Nimmt dieser mit immer zahlreicher werdenden Zellschädigungen überhand, kann er auch zum Auslöser einer Krebserkrankung werden.
Hier lässt sich also eine vorbeugende Wirkung durch Ingwer annehmen. Die Medizin hat aber auch bereits untersucht, ob Ingwer mit seinen hochwirksamen ätherischen Ölen eine vorhandene Krebserkrankung positiv beeinflussen kann.
Erste Studien geben dabei tatsächlich Anlass zur Hoffnung – wir bleiben für Sie an diesem Thema dran!
Gut fürs Blut
Unmengen von Zuckerstoffen in Lebensmitteln bereiten immer mehr Menschen gesundheitliche Probleme.
Die zeigen sich häufig mit schlechten Blutwerten. Der Blutzucker ist zu hoch oder die Cholesterinwerte sind schlecht und weisen viel zu viel gefäßschädigendes LDL-Cholesterin auf.
Ingwer kann hier auf zweierlei Art helfen:,
1. Um die Folgen einer mangelhaften Ernährung aufzufangen und das Blutbild wieder zu verbessern.
2. Ingwer steigert die körpereigene Produktion des Hormons Insulin, das ganz automatisch den Blutzuckerspiegel reguliert. Gleichzeitig verbessert Ingwer die Verstoffwechselung von Kohlenhydraten wie Zucker und fördert deren saubere Aufspaltung im Magen-Darm-Trakt.
Gemeinsam mit einem gesunden Insulinspiegel wird der Zucker so zum Energielieferanten für unsere Zellen, während er ansonsten bei einem beeinträchtigten Stoffwechsel ungenutzt in den Blutkreislauf gelangt.
Ingwer als Husten- und Schleimlöser
Sie haben mit Husten und Schnupfen zu kämpfen? Probieren Sie doch einmal Ingwertee mit einem Schuss Zitrone.
Trinken Sie dreimal täglich eine heiße Tasse davon und Ihre Erkältung mitsamt der verstopften Atemwege, Husten und Abgeschlagenheit ist dank der schleimlösenden und antibakteriellen Wirkung des Ingwers in Mund, Rachen oder Hals schnell Geschichte.
Unterstützung beim Abnehmen
Wer wünscht sich die nicht? Tatsächlich zeigen verschiedene Untersuchungen, dass Ingwer hier behilflich sein könnte.
Ingwer, flüssig aufgenommen, unterdrückt das Hungergefühl und sorgt nach einer Mahlzeit für eine längere Sättigungswirkung.
Auch bei der Fettverbrennung kann Ingwer ein Wörtchen mitreden und diese effektiver machen, denn er steigert die Aktivität unserer Bauchspeicheldrüse. Die produziert dann mehr Enzyme, mit denen wir fettreiche Nahrung besser verarbeiten. Es landet dann weniger Fett auf unseren Hüften und der Gang zur Waage zeigt uns das schon bald auch in harten Zahlen.
Für die Libido
Ja, auch hier ist Ingwer zur Stelle und gilt mit seiner Vielfalt an Wirkstoffen in den alten Heilkünsten der traditionellen chinesischen Medizin oder des Ayurveda schon lange als probates Mittel gegen erektile Dysfunktion, mangelnde Libido oder Unfruchtbarkeit.
Und wie nehmen Sie Ingwer nun am besten zu sich?
1. Gerieben oder fein geschnitten reichen schon wenige Streifen für einen zehnminütigen Tee-Aufguss.
2. Etwas Zitrone rundet den Geschmack dabei ab.
Eine ähnliche Menge empfehlen wir auch für Shakes oder Smoothies. Die genaue Ingwermenge ist letztlich immer eine Geschmacksfrage.
Als Zutat für Speisen oder Gebäck sollten Sie dagegen immer etwas sparsamer mit dem Ingwer umgehen, da er ansonsten mit seiner kräftigen Note alles andere überdeckt.
Grundsätzlich raten wir immer zur Zubereitung von frischem Ingwer für eine optimale Entfaltung der gesundheitlichen Wirkungen. Kapseln können das zwischendurch ergänzen, sollten aber nicht die Ingwer-Hauptquelle sein. Mit einem empfindlichen Magen oder Gallensteinen tasten Sie sich bitte vorsichtig an den Ingwer heran, denn der regt die Magensäurebildung an, was bei zu viel Genuss schnell zu Beschwerden führt.
Und genau davor soll Sie der Ingwer ja eigentlich schützen, oder?
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