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Was darf eine Magenverkleinerung kosten?

04.04.2020 | Gesundheit | 0 Kommentare

In Deutschland leiden etwa 13% der Menschen an starkem Übergewicht, das ihnen gesundheitliche Beschwerden verursacht. Generell leidet fast jeder sechste Erwachsene in der EU an Adipositas.(1)

Als übergewichtig gilt man aus medizinischer Sicht schon ab einem BMI von 25 oder mehr. Hättest Du gedacht, dass demnach sogar mehr als die Hälfte der Bevölkerung Deutschlands Übergewicht haben?

Die normale Behandlung besteht in einer Umstellung der Ernährung – weg von Süßigkeiten und Fertiggerichten und hin zu Gemüse und Vollkornbrot.

Nicht umsonst findest du tausende von Büchern, Webseiten und Fernsehsendungen zum Thema Gewichtsreduktion.

Jeder scheint auf der Suche nach der einfachsten Methode zu sein, um Gewicht zu verlieren. Doch für wen sind Magenverkleinerungen  empfohlen und was dürfen sie kosten?

Wer sich jedoch ohne Kostenübernahme der Kasse für eine operative Verkleinerung des Magens entscheidet, der hat verschiedene Möglichkeiten einer Magenverkleinerung, deren Kosten auch sehr unterschiedlich sind.

Erfahre hier alles über Magenverkleinerungen!

Voraussetzungen für eine Magenverkleinerung

Ärztin beratet die Patientin

Patienten mit einem sehr schwachen Herz oder in einem Alter über 65 Jahren wird meist nicht zu einer Magenverkleinerung geraten.

Da klingt eine Operation vielleicht nach einer einfachen Methode? Die Behandlungsmethode einer Magenverkleinerung kommt allerdings erst als letzte Lösung in Betracht, wenn alle Diäten fehlgeschlagen sind und die Patienten trotzdem einen BMI von 35 oder mehr aufweisen.

Dann ist es meist nicht mehr möglich, mit Bewegung und gesunder Ernährung noch etwas auszurichten. Eine Magenverkleinerung ist jedoch ein invasiver Eingriff, der zudem nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Sie sollte wirklich der letzte Ausweg sein.

Da Adipositas, also starkes Übergewicht mittlerweile als Krankheit anerkannt ist, werden Magenverkleinerungen heute teils auch von der Krankenkasse übernommen. Adipositas ist ein zunehmendes Problem.(2)

Eine Magenverkleinerung ist eine Operation, die in einem Krankenhaus unter Vollnarkose durchgeführt wird. Um sie durchführen zu können, muss der Patient also alle gesundheitlichen Voraussetzungen erfüllen, die auch für eine andere Operation vorgegeben sind.

Patienten mit einem sehr schwachen Herz oder in einem Alter über 65 Jahren wird daher meist nicht zu einer Magenverkleinerung geraten.

Merke:

Eine Magenverkleinerung wird in der Regel nur bei Menschen mit einem BMI zwischen 40 und 55 durchgeführt. Seltener bei Menschen mit einem BMI zwischen 30 und 40.

Manchmal wird Patienten mit einem BMI zwischen 30 und 40 dazu geraten, den Magen zu verkleinern, wenn diese zusätzlich zu ihrem Übergewicht an Diabetes, hohem Blutdruck, Gelenkerkrankungen oder Schlafapnoe leiden.

Magenverkleinerung als letzter Ausweg

Apfel, Tomaten, Wasser und Hanteln

Wer auf natürlichem Wege nicht abnehmen kann, dem ist die Magenverkleinerung geraten.

Den Magen verkleinern zu lassen wird als die letzte Option angesehen, wenn zahlreiche Diäten fehlgeschlagen sind und der Patient einfach nicht auf natürlichem Wege sein Übergesicht verlieren kann.

Ärzte empfehlen eine Operation zur Magenverkleinerung nur, wenn das starke Übergewicht schon seit mehr als drei Jahren besteht.

Die behandelnden Mediziner wollen ihren Patienten vor der Magenverkleinerung kennen lernen, weil es ihnen wichtig ist, herauszufinden, ob der Patient sich der Konsequenzen einer Magenverkleinerung bewusst ist und ob er bereit ist, die Einschränkungen zu erdulden, die nach dem Eingriff auf ihn zukommen.

Es ist nämlich mit der OP alleine noch lange nicht getan. Eine Ernährungsumstellung ist der nächste Schritt und daher muss jeder Patient dahingehend beurteilt und befragt werden, ob er sich der Tragweite seiner Entscheidung bewusst ist.

Die Dame verzichtet auf Süßigkeiten.

Der Patient ist ernsthaft bereit, seine Ernährung vollständig umzustellen.

Nach der Magenverkleinerung wird es dem Patienten nicht mehr möglich sein, die gewohnten Mengen an Nahrung zu sich zu nehmen.

Wer sich ausschließlich von Süßigkeiten, Softdrinks und Fertiggerichten ernährt, dem wird ohnehin kein seriöser Arzt zu einer Magenverkleinerung raten, es sei denn, der Patient ist ernsthaft bereit, seine Ernährung vollständig umzustellen.

Wichtig:

Die psychische Beurteilung durch einen kompetenten Arzt ist besonders wichtig, da eine Magenverkleinerung nicht rückgängig gemacht werden kann.

Ausschlusskriterien für eine Magenverkleinerung

Mädchen trinkt Alkohol

Patienten, die an einer Suchterkrankung leiden, die zum Beispiel von Drogen, Tabletten oder Alkohol abhängig sind, wird von einer Magenverkleinerung abgeraten.

Auch und vor allem Patienten mit einer Essstörung oder einer sogenannten Esssucht, kommt eine Magenoperation nicht in Frage, weil hier das Risiko einer Suchtverlagerung auf Rauschmittel oder andere Suchtmittel zu groß ist.

Ausgeschlossen von einer Magen-OP werden auch Menschen, die an chronischen Depressionen leiden oder andere psychische Erkrankungen haben. Natürlich sind Jugendliche unter 18 Jahren von einer Magenverkleinerungsoperation ausgeschlossen.

Menschen mit einem BMI von über 55 kommen für eine Verkleinerung des Magens nicht in Betracht, weil bei so starkem Übergewicht der Eingriff technisch zu aufwändig wird und daher Gefahren birgt. In diesem Fall müssen die ersten 50 Kilo mittels einer anderen Methode abgenommen werden, bevor eine Operation in Betracht kommt.

Die Arten der Magenverkleinerung

Mädchen misst die Taille.

Durch neue minimalinvasive Methoden sieht man heute kaum noch, wo sich die Einschnitte am Bauch oder im Brustbereich befinden.

Kosten sind nicht das einzige, was beachtet werden muss. Unter den verschiedenen Methoden zur Verkleinerung des Magens unterscheidet man allgemein in Magenverengungen und den tatsächlichen Magenverkleinerungen.

Zu den Magenverengungen zählen das Magenband, das einen Teil des Magens wie mit einem Gürtel abbindet, so dass er kleiner wirkt und der Magenballon, der in den Magen eingebracht wird, so dass er weniger Fassungsvermögen hat.

Es gibt außerdem eine ganze Reihe an verschiedenen mehr oder weniger invasiven Formen der tatsächlichen Magenverkleinerung. Um für die Magenverkleinerung Kosten anzusetzen, muss man berücksichtigen, welche Art von OP geplant ist.

Info:

Die eigentlichen Magenverkleinerungen werden stets unter Vollnarkose oder örtlicher Betäubung durchgeführt. Durch neue minimalinvasive Methoden sieht man heute kaum noch, wo sich die Einschnitte am Bauch oder im Brustbereich befinden.

Schlauchmagen und Bypass

Operationsgeräte

Ein Effekt dieses Eingriffes ist der, dass die Drüse, die das Hungerhormon herstellt, ebenfalls entfernt wird.

Vom Schlauchmagen spricht man, wenn ein Teil des Magens während der Operation entfernt wird. Der verbleibende Teil hat dann nur noch ein Fassungsvermögen von etwa 100 bis 150 Millilitern, gegenüber den zwei bis drei Litern eines normalen Magens.

Ein Effekt dieses Eingriffes ist der, dass die Drüse, die das Hungerhormon herstellt, ebenfalls entfernt wird. Der Patient fühlt also nach der Operation nicht mehr den Hunger wie vorher.

Ein sogenannter Magenbypass sieht so aus, dass der Magen nur wenige Zentimeter unterhalb des Eingangs von der Speiseröhre abgetrennt wird. An diesen kleinen verbleibenden Teil des Magens wird dann der Dünndarm direkt angeschlossen.

So wird das Magenvolumen drastisch reduziert und gleichzeitig wird der Verdauungsprozess verzögert. Dadurch nimmt der Körper deutlich weniger Kohlenhydrate aus der Nahrung auf.

Merke:

Die Magenverkleinerung kann nicht rückgängig gemacht werden. Weder bei der Schlauchmagenoperation, noch bei einem Bypass.

Folgen der Magenverkleinerungen

Dame auf den Waagen

In der Regel wird nach der Operation schnell viel Gewicht verloren.

Die Patienten verlieren in der Regel recht schnell viel Gewicht, weil ihr Magen nur noch geringe Mengen von Nahrung aufnehmen kann. Im Alltag müssen sich die Patienten auf eine enorme Umstellung einstellen, denn sie können nicht mehr einfach das essen, was sie wollen.

Info:

Die Nahrung muss auf die Bedürfnisse des verkleinerten Magens angepasst werden. Zudem müssen Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden, weil der verkleinerte Magen der Nahrung nicht mehr alle Nährstoffe entziehen kann.

Bei vielen Patienten ist die Verdauung nach der Operation dauerhaft gestört. Da die Vorverdauung im Magen nicht mehr stattfindet und die Nahrung quasi unverdaut in den Dünndarm gelangt, kommt es bei fast drei Vierteln der Patienten zu Sturzentleerungen nach den Mahlzeiten. Diese Art von Nebenwirkung gehört also auch zu den Magenverkleinerung-Kosten.

Magenverkleinerung – die Kosten

Spardose

Die Magenverkleinerung-Kosten variieren stark.

Die Magenverkleinerung-Kosten für die verschiedenen chirurgischen Eingriffe zur Magenverkleinerung sind sehr unterschiedlich, weil die Operationen verschieden aufwändig sind. Die Kosten variieren stark, je nachdem für welchen Arzt oder welche Klinik man sich entscheidet.

Magenverkleinerung Kosten beim Magenballon

Ein Magenballon, der nach einer gewissen Zeit wieder entfernt werden muss und daher nur eine temporäre Maßnahme ist, die bei Menschen mit einem BMI von 28 bis 45 empfohlen wird, kostet zwischen 2.500 und 4.000 Euro. In vereinzelten Fällen werden bei dieser Magenverkleinerung die Kosten von der Krankenkasse übernommen.

Wer die Kosten jedoch selbst trägt, der muss auch bedenken, dass alle Kosten, die durch Folgeoperationen, wie zum Beispiel das Entnehmen des Ballons oder die eventuelle Behandlung von Nebenwirkungen oder Komplikationen entstehen, ebenfalls selbst übernommen werden müssen.

Wer bei einer Magenverkleinerung die Kosten möglichst gering halten will, sollte über diese am wenigsten komplizierte Operation nachdenken.

Magenverkleinerung Kosten beim Magenband

Das Magenband, welches den Magen durch abschnüren zeitweilig verkleinert, wird bei Patienten mit einem BMI von mehr als 40 eingesetzt und muss wie auch der Magenballon nach einigen Monaten wieder entfernt werden.

Es handelt sich also auch hier um eine temporäre Maßnahme zur Gewichtsreduktion. Normalerweise werden bei dieser Art der Magenverkleinerung die Kosten nicht von den Kassen übernommen, es sei denn, der Patient hat schon seit vielen Jahren enorme Probleme mit Übergewicht und alle herkömmlichen Methoden sind fehlgeschlagen.

Kosten:

Wer die Kosten selbst tragen muss, sollte mit 5.000 bis 10.000 Euro rechnen, je nachdem, wo der Eingriff durchgeführt wird und wie lange der anschließende Krankenhausaufenthalt ist. Die Magenverkleinerung-Kosten sind also nicht unerheblich.

Magenverkleinerung Kosten bei Schlauchmagen-OP

Die Schlauchmagenoperation, bei der ein gewisser Teil des Magens operativ entfernt wird, so dass das Magenvolumen deutlich verringert wird, ist eine der Magenverkleinerungen, die nicht reversibel sind.

Bei einer Schlauchmagenoperation liegen für die Magenverkleinerung die Kosten etwa bei 8.000 Euro. Dieser Preis kann wiederum je nach Klinik und behandelndem Arzt variieren.

Magenverkleinerung Kosten beim Bypass

Damit die Krankenkasse für einen Magenbypass die Kosten übernimmt, müssen je nach Kasse bestimmte Kriterien erfüllt werden.

Diese können zusätzlich zu den oben genannten Voraussetzungen je nach Kasse noch strenger sein. Werden für diese Art von Magenverkleinerung die Kosten nicht übernommen, muss der Patient mit einer Eigenbeteiligung von 6.000 bis 10.000 Euro zuzüglich eventueller Nachbehandlungen rechnen.

Info:

Da der Magenbypass bei starker Adipositas jedoch als eine der Standartbehandlungen gilt, werden für den Magenbypass die Kosten bei extrem übergewichtigen Patienten oft von den Kassen übernommen.

Wann zahlt die Krankenkasse die Magenverkleinerung-Kosten?

Arzt in der Praxis

Der Arzt muss bescheinigen, dass der Patient sich der Folgen des Eingriffs bewusst ist.

Die Krankenkassen übernehmen bei einer Magenverkleinerung die Kosten normalerweise dann, wenn ein Patient ein extremes Übergewicht hat.

Das bedeutet in der Regel einen BMI von über 40. In diesem Fall kann mittels einer Ernährungsumstellung und einer Bewegungstherapie das Übergewicht meist nicht mehr bekämpft werden.

Treten zu dem starken Übergewicht auch Begleiterscheinungen wie Diabetes, Gelenkbeschwerden, Bluthochdruck und Herz-Kreislaufkrankheiten auf, werden für einen Magenbypass die Kosten oft übernommen.

Zudem muss ein Arzt bescheinigen, dass der Patient sich der Folgen des Eingriffs bewusst ist, dass er psychisch gesund und nicht suchtkrank ist und den Willen hat, etwas an seinem Übergewicht zu ändern.

Magenverkleinerung im Ausland?

Arzt und Flugzeug

Magenverkleinerungen werden vor allem in Ungarn, in der Türkei und in Tschechien angeboten.

Für eine Magenverkleinerung sind die Kosten in Westeuropa allgemein sehr hoch. Da Behandlungen im Allgemeinen und Magenverkleinerungen im Besonderen in Deutschland recht kostspielig sind, entscheiden sich viele Patienten für eine Behandlung im Ausland.

Wer für seine Magenverkleinerung die Kosten selbst tragen muss, kann bei einer Operation im Ausland bis zu der Hälfte der Kosten einsparen. Die Kosten spielen eine wichtige Rolle.

Selbstverständlich sind die Standards in den einzelnen Ländern und Kliniken sehr unterschiedlich. Magenverkleinerungen werden vor allem in Ungarn, in der Türkei und in Tschechien angeboten, wo der medizinische Standard zumindest in bestimmten Privatkliniken durchaus dem in Deutschland entspricht.

Da bei einer Magenverkleinerung die Kosten ein erheblicher Faktor sind, lohnt es sich, Informationen über alle Möglichkeiten einzuholen und sich verschiedene Angebote auch aus dem Ausland geben zu lassen.

Viele Kliniken sind auf Patienten aus dem Ausland spezialisiert, bieten Dolmetscher und deutsch sprechende Ärzte, natürlich attraktive Kosten und ein Rundumpaket, bei dem die eigentlichen Magenverkleinerung Kosten sowie alle Nebenkosten mit drin sind.

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Laura Stein

Laura Stein

Laura Stein ist Ernährungscoach und überzeugte Low-Carb-Eaterin. In ihren Artikeln gibt sie ihren Erfahrungsschatz aus jahrelanger Tätigkeit als Ernährungscoach weiter, welcher sich auf eine gesunde Ernährung, dem gesunden Abnehmen mit Low-Carb, sowie der Steigerung der Lebensqualität bezieht.

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