Milien

20.04.2020 | Gesundheit | 0 Kommentare

Milien – alles zu den kleinen weißen Pickeln im Gesicht und ihrer natürlichen Entfernung

Sie sind zwar ziemlich klein und vollkommen harmlos, da sie sich aber meist im Gesicht zeigen, stören sie jedoch enorm: Milien. Lesen Sie hier, woher diese unschönen Grießkörner kommen und vor allem, wie Sie die kleinen Plagen schnell wieder loswerden. Oder kann man Milien vielleicht sogar vorbeugen?


Milien, Hautgrieß oder Grießkörner

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Was sind überhaupt Milien? Bei Milien, die besser als Grießkörner oder Hautgrieß bekannt sind, handelt es sich um eine Form von Zysten. Eine Zyste ist nichts anderes als eine Blase – ein von Haut umschlossener Hohlraum in unserem Gewebe -, der mit den verschiedensten Körperflüssigkeiten oder -sekreten, Luft und Abbauprodukten wie Eiter oder Talg gefüllt sein kann.

Solchen Talg produziert Ihr Körper permanent, um die Haut vor dem Austrocknen oder Infektionen zu bewahren. Der Schutzfilm bildet sich über die Talgdrüsen, an denen sich aber auch abgestorbene Hornsubstanz der Haut zusammen mit Talg stauen kann – dann entsteht dort eine Milie.

Die Grießkörner sind also keine Hauterkrankung, sondern ganz einfach ein kosmetisches Problem ähnlich wie ein Mitesser. Die Frage, warum Milien bevorzugt im Gesicht – und da vor allem rund um die Augen – auftreten, kann die Medizin noch nicht beantworten.

In anderen Körperregionen bis hin in den Genitalbereich kommt der Hautgrieß dagegen wesentlich seltener vor. Milien fühlen sich dabei immer hart an und haben eine vornehmlich weiße Oberfläche, können in Einzelfällen aber auch von einer dünnen Hautschicht überzogen sein.

Eine Hautgrieß-Diagnose ist für den Laien nicht ganz einfach, da sich einige Hautveränderungen wie Formen von Akne oder Hitzepickeln, Anzeichen einer Infektionskrankheit, Salzablagerungen und kleine Warzen zum Verwechseln ähnlich präsentieren.


Zwei Arten von Milien

Das bringt uns gleich zu den beiden verschiedenen Grießkorn-Arten, die heute bekannt sind. Da gibt es einmal die primären Milien, die von heute auf morgen einzeln oder wesentlich häufiger in kleinen Gruppen erscheinen. Sie haben zudem eine Unterart, die Milia neonatorum, von der aber nur Säuglinge und dort überwiegend Jungen betroffen sind.

Hier begleiten dann oft andere, für diesen frühen Lebensabschnitt typische Hautausschläge wie Neugeborenen-Akne oder Milchschorf die Milien. In engem Zusammenhang mit einer Hauterkrankung, einer Hautabschürfung oder auch einer Verbrennung zeigt sich dann die zweite Milien-Art: die sekundären Milien.

Diese treten dann aber immer nur an den Körperstellen auf, an denen die Haut zuvor von Krankheit oder Verletzung geschädigt wurde. Gelangen bei dieser Schädigung abgestorbene Hautzellen unter die oberste Hautschicht, können sie dort verkapseln und ein einzelnes Milium oder gleich wieder eine Gruppe von Milien hinterlassen.

Dermatologen kennen schließlich noch die Pseudomilien, die Grießkörnern wie ein Ei dem anderen gleichen. Tatsächlich handelt es sich hier aber nicht um diese Zysten, sondern um Salzablagerungen als Folge einer seltenen Nierenerkrankung.


Wer ist betroffen?

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Zu den Ursachen der weißen Körner in ihrer primären Ausprägung gibt es keine hundertprozentig gesicherten Erkenntnisse, allerdings liefert ein Blick auf die am häufigsten betroffenen Menschen ein sehr starkes Indiz für einen hormonellen Zusammenhang.

Milien zeigen sich besonders oft bei jüngeren Frauen und bei Neugeborenen – hier allerdings überwiegend bei den Jungen. Die erleben unmittelbar nach der Geburt einen starken Entzug von den mütterlichen Hormonen, die sie in der Schwangerschaft und bei der Geburt noch regelmäßig erhalten haben.

Die hormonelle Umstellung des Körpers danach wird dann nicht selten von Milien im Gesicht oder am Zahnfleisch begleitet, welche dann nach einer kurzen körperlichen Anpassung aber auch schnell wieder von allein verschwinden.

Vergleichbare Hormonschwankungen durchleben Frauen vom Einsetzen des Menstruationszyklus über Schwangerschaften bis hin zu den Wechseljahren regelmäßig. Sie klagen deswegen wesentlich öfter über primäre Milien im Gesicht als Männer.


Behandlungsmöglichkeiten

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Schon die keineswegs eindeutige Diagnose legt beim Verdacht auf Milien klar den Gang zum nächsten Hautarzt nah, selbst wenn die Körner aus medizinischer Sicht keinen Behandlungsbedarf begründen. Ein Hautarzt leistet dann aber gleich Hilfe, wenn die Grießkörner schnell wieder verschwinden sollen, was sich Betroffene bei Milien im Gesicht natürlich regelmäßig wünschen.

Dafür ritzt er jedes Milium vorsichtig an und drückt es dann rückstandslos aus. Diese Methode ist sehr effektiv, nahezu schmerzfrei und benötigt keinerlei Betäubung. Eine Kosmetikerin kann das im Prinzip auch und übernimmt diese Aufgabe sogar häufig in ihrem Salon.

Aber bei jeder Milien-Behandlung besteht auch immer die Gefahr einer Narbenbildung, wenn es der behandelnden Person an der notwendigen Fachkenntnis und Erfahrung mangelt. Geben Sie also besser dem Dermatologen den Vorzug, wenn Sie Ihre Milien loswerden wollen.

Versuchen Sie aber bitte nicht selbst, die Milien derart zu entfernen.

 
Einfaches Ausdrücken wie bei einem Pickel funktioniert hier nicht und hinterlässt nur Schmerzen und schlimmstenfalls eine Entzündung der Stelle.

Vom vorherigen Anstechen oder Anritzen der Grießkörner ohne die entsprechenden Instrumente oder ein steriles Umfeld und anschließende Desinfektion müssen wir natürlich ebenfalls dringend abraten – es drohen Narben oder wiederum Entzündungen als Folge.

Sie haben allerdings verschiedene Alternativen, um Milien natürlich und sanft zu behandeln, wenn Sie dazu etwas Geduld aufbringen.


Hausmittel und natürliche Behandlungen bei Grießkörnern

Hier finden Sie gleich drei ganz einfache Hausmittel die Grießkörner langsam auflösen und Ihnen dazu gleich noch zu einem gesünderen Hautbild und einem frischen Teint verhelfen.

Achten Sie während der Anwendung darauf, Ihr Gesicht nicht zu stark der Sonne auszusetzen, denn das UV-Licht verstärkt die kleinen Körner meist noch, was den Behandlungseffekt dann gleich wieder zunichtemachen kann.

 


Süßes Peeling

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Mischen Sie sich regelmäßig ein Zuckerpeeling.

Dazu benötigen Sie nur den Saft von einem bis zwei Zitronenvierteln, einen Teelöffel Olivenöl und zwei Esslöffel Zucker. Vermischen Sie die Zutaten und tragen Sie die fertige Flüssigkeit mit sanftem Reiben in Ihrem Gesicht auf.

20 Minuten Einwirkzeit genügen, bevor das Peeling einfach abgespült wird. Mit zwei Anwendungen pro Woche werden Sie nach einigen Wochen nicht nur Milien los – Sie können sich insgesamt über eine schöne, weiche Gesichtshaut freuen.


Mit Honig

Ähnlich wie Olivenöl oder Zitronensaft entfaltet auch Honig eine natürliche hautklärende Wirkung. Er spendet der Haut Feuchtigkeit und wertvolle Antioxidantien. Tragen Sie ihn täglich für rund 15 Minuten im Gesicht auf und spülen die Honig-Maske dann ab.

Bei regelmäßiger Anwendung verschwinden dabei auch Milien nach einiger Zeit. Sie können den Honig aber ebenso zu einer Peeling-Maske anmischen, die noch etwas schneller gegen Grießkörner wirkt. Nehmen Sie dazu zwei Esslöffel Honig, einen Esslöffel Jojoba-Öl, einen Esslöffel Kristallzucker und drei Esslöffel Haferflocken.

Das fertige Peeling massieren Sie für circa zwei Minuten im Gesicht ein und spülen es dann ab. Hier genügen schon ein bis zwei Anwendungen pro Woche, um Milien bald wieder verschwinden zu lassen.


Milien-Salbe aus der Natur

Apfelessig und Maisstärke wirken wahre Wunder bei Grießkörnern. Im Gegensatz zu den beiden Peeling-Masken dient diese selbstgemachte Salbe zur gezielten Anwendung auf einem Milium oder einer Milien-Gruppe.

Mengen Sie dazu mit etwas Maisstärke und einem Teelöffel Apfelessig im Handumdrehen eine Paste zusammen. Die verteilen Sie täglich auf den Milien und lassen sie eine gute halbe Stunde einwirken. Danach wird die Paste mit einem feuchten Waschlappen entfernt und das Gesicht nur noch kurz gründlich gewaschen.


Kann ich Milien auch vorbeugen?

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Eine regelmäßige, gründliche Reinigung der Gesichtshaut ist der beste Schutz vor Milien.

 
Dabei werden abgestorbene Hautpartikel abgetragen und die Poren geöffnet. Milde Peelings auf der Basis von Fruchtsäuren eignen sich dafür ebenso ideal wie eine Gesichtsbürste mit weichen Borsten passend zum jeweiligen Hauttyp.

Zu aggressive Peelings mit Körnern und ähnlichem reizen die Haut dagegen nur unnötig und fördern die Talgproduktion zusätzlich – sie begünstigen die Entstehung von Grießkörnern damit eher. Die Bürste kann in Verbindung mit einer geeigneten Seife oder anderen milden Reinigern täglich für die Gesichtsreinigung morgens und abends genutzt werden.

Peelings sind eher eine Ergänzung, um die Gesichtspflege alle paar Tage noch einmal etwas zu intensivieren.
Neigen Sie vermehrt zu Milien, sollten Sie auch Ihre weitere Gesichtspflege einmal auf den Prüfstand stellen und Alternativen testen, denn sehr reichhaltige Pflegecremes können die Poren der Haut auch verstopfen.

Trinken Sie dazu immer reichlich Wasser und Tee. Diese Flüssigkeiten unterstützen die natürlichen Reinigungs- und Entgiftungsprozesse des Körpers bis in die obersten Hautschichten, was die Anfälligkeit für Hautunreinheiten oder Grießkörner wesentlich reduziert und ein gesundes, frisches Hautbild schafft.

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Laura Stein

Laura Stein

Laura Stein ist Ernährungscoach und überzeugte Low-Carb-Eaterin. In ihren Artikeln gibt sie ihren Erfahrungsschatz aus jahrelanger Tätigkeit als Ernährungscoach weiter, welcher sich auf eine gesunde Ernährung, dem gesunden Abnehmen mit Low-Carb, sowie der Steigerung der Lebensqualität bezieht.

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