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Ungesundes Essen

13.02.2020 | Ernährung, Fitness, Gesundheit | 0 Kommentare

Achtung! Was ungesundes Essen mit Ihrem Gehirn macht

Alle 14 Tage eine fetttriefende Tiefkühlpizza oder ein großes Menü beim Fastfood-Riesen um die Ecke sollten doch kein Problem sein, oder?

Ab und an eine kleine Sünde muss ja wohl erlaubt sein, denn schließlich wollen wir ja nicht wie die Mönche leben, denken Sie?

Tatsächlich wirken die unmittelbaren Folgen gelegentlicher Fastfood-Mahlzeiten zunächst nicht so dramatisch: für einen Tag gerät die Kalorien-Bilanz aus den Fugen und nach dem Verzehr von Burger, Pommes und Co inklusive großem Softdrink stellt sich für ein paar Stunden eine gewisse Antriebslosigkeit ein. Aber schon am nächsten Tag ist das alles scheinbar vergessen.

Leider nein! Unser Körper vergisst den Verzehr des ungesundes Essen nicht so schnell und schon gar nicht, wenn er häufiger damit belastet wird. Er verändert sich:

Übergewicht, ein geschwächtes Immunsystem oder Herz-Kreislauf-Probleme sind die bekannteren Folgen. Oft bleibt dabei unbeachtet, welchen Schaden regelmäßiger Fastfood-Verzehr und auch viele andere Fertigprodukte unserem Gehirn zufügen.

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Studienergebnis: Schrumpfhirn

Portrait of young woman suffering from insomnia in the bed.
Australische Forscher wollten es genauer wissen: über rund 15 Jahre beobachteten sie eine Studiengruppe aus über 200 Personen und erstellten regelmäßig MRT-Aufnahmen ihrer Gehirne.

Ein Teil der Gruppe ernährte sich überwiegend gesund, während die anderen Personen hauptsächlich Fertigmahlzeiten, zuckerreiche Softdrinks und fettreiches Fastfood konsumierten. Die 2015 veröffentlichen Untersuchungsergebnisse sind alarmierend.

Alle Probanden mit ungesunder Ernährungsweise wiesen eine deutliche Verkleinerung der Hippocampi auf, jenen seepferdchenförmigen Gehirnstrukturen, die Lernen und Langzeitspeicherung von Informationen oder Erinnerungen übernehmen. Fallen beide Hippocampi aus, bleibt Ihnen zwar altes Wissen weitgehend erhalten, neue Erlebnisse sind aber spätestens nach ein paar Minuten vergessen – sie leiden an einer Art von Amnesie.

Bei der Studie spielten weitere Faktoren übrigens keine Rolle. Das Geschlecht, andere Erkrankungen oder ob die Teilnehmer zum Ausgleich Sport trieben, hatte keinen Einfluss auf die Rückbildung der Hippocampi, was einzig die Ernährungsweise als wahrscheinlichen Verursacher übrig lässt.

Wenn sich im Alter Vergesslichkeit einstellt, ist das zu einem gewissen Maß normal. Den Schweregrad dieser Vergesslichkeit bis hin zur Entstehung von Krankheiten wie Alzheimer kann jeder von uns aber selbst beeinflussen – mit der Entscheidung für eine gesunde Ernährung und vielen natürlichen Produkten auf dem Teller.


Gift für die Psyche

A picture of an adult woman having headache at home
Dieser strukturelle und funktionale Abbau des Gehirns ist leider längst nicht alles, was Zucker, unverträgliche Fette und nutzlose Kalorien in Ihrem Kopf anstellen durch ungesundes Essen.

Auch wenn es keinen definitiven Beweis gibt, zeigen wissenschaftliche Untersuchungen aus aller Welt immer wieder einen signifikanten Zusammenhang zwischen höherem Fastfood-Konsum und gesteigerter Anfälligkeit für eine Depression: das Risiko einer depressiven Erkrankung steigt durch ungesunde und unausgewogene Ernährung um rund 50 Prozent.

Fastfood dürfte dabei keineswegs der alleinige Auslöser sein – gemeinsam mit anderen Faktoren scheint es aber den Weg in eine Depression deutlich zu beschleunigen.

Das Gehirn benötigt wie alle anderen Organe auch eine stetige, ausreichende Nährstoffversorgung. Verarbeitete Lebensmittel und Fertigprodukte oder Fastfood können diese nicht liefern – sie belasten den Stoffwechsel vielmehr.

Im unterversorgten Gehirn beginnen sich wichtige neuronale Prozesse zu verändern. Fehlsteuerungen in diesem fragilen Gebilde verursachen dann Vergesslichkeit, schlechtes Konzentrationsvermögen, aber auch erste Stimmungsschwankungen, Ängste oder Abgeschlagenheit, die schnell zu einer handfesten Depression anwachsen.


Diabetes und Alzheimer

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Fastfood, Limonade oder Süßigkeiten stecken voller Kohlenhydrate, aber auch ein Vollkornbrot enthält viele Kohlenhydrate.

Warum ist das Brot trotzdem gesünder als der Rest?

Mit den komplexen Kohlenhydraten eines Vollkornbrots kann unser Körper arbeiten, daraus Nährstoffe gewinnen. Die einfachen Kohlenhydrate aus Burger, Cola oder Süßem beschäftigen ihn dagegen im negativen Sinne: Blutzuckerspiegel und Insulinausschüttung gehen unmittelbar nach dem Verzehr rapide nach oben.

Es dauert Stunden, bis sich der Körper wieder normalisiert und dann ist er so erschöpft, dass wir uns zu nichts mehr aufraffen können. Geben wir ihm in diesen Momenten wieder den schnellen Energie-Rausch mit Fastfood oder Süßwaren, überfordern wir ihn bald.

Es entsteht eine Insulinresistenz und die körpereigene Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse geht zurück. Beides sind typische Merkmale eines Diabetes Typ-2, der bald externe Insulinzufuhr erforderlich macht. Bleibt eine frühzeitige Behandlung aus, sind weitere Organschäden vorprogrammiert.

Auch das Gehirn wird geschädigt, wenn es mit zu wenig Insulin versorgt wird, das hier wichtigen Zellschutz übernimmt. Mit unzureichender Insulinversorgung werden Gehirnzellen anfällig für freie Radikale und alzheimertypische Ablagerungen. Diabetes-Patienten haben ein deutlich erhöhtes Alzheimer-Risiko, manche Wissenschaftler bezeichnen Alzheimer wegen der vergleichbaren Insulinresistenz sogar schon als Diabetes Typ-3.

Dass Fastfood oder süße Softdrinks nicht wirklich gesund für Sie sind, wussten Sie wahrscheinlich schon.

Aber hätten Sie gedacht, dass die Folgen so fatal sein können?

Wohlgemerkt: wir reden hier nicht vom täglichen Super-Size-Menü, sondern schon von kleineren Mengen Fastfood, die durch regelmäßigen Verzehr zur Gesundheitsgefahr werden.

Was können Sie tun?

Fastfood, süße Drinks und zuckerhaltige Lebensmittel meiden, so oft es geht. Als kleine Hilfe haben wir Ihnen hier eine kleine Hilfe zusammengestellt, wie Sie das mit Leichtigkeit beim ungesunden Zucker schaffen können.

Dazu bringen Sie statt Fertigprodukten lieber Gesundes und Nährreiches auf den Tisch:


Ein paar Tipps zu wirklich gesunden Lebensmitteln

jam and apples
Setzen Sie beispielsweise auf Lebensmittel mit viel Omega-3-Fettsäuren. Die kann unser Körper selbst nicht herstellen.

Sie helfen ihm aber beim Zellstoffwechsel, fördern die Bildung von Abwehrzellen und schützen so vor Infektionen, stärken das Herz-Kreislauf-System und die Gehirnfunktionen, verbessern die Blutwerte oder schmieren sogar die Gelenke.

Diese Multitalente in Sachen Gesundheit sind das genaue Gegenteil von Fastfood und Fertiggerichten und stecken zuhauf in:

  • Walnüssen
  • Chia-Samen
  • Leinsamen

Verschiedenen Fischsorten wie:

  • Lachs
  • Hering
  • Forelle
  • Makrele
  • Thunfisch

Dazu passen dann alle Sorten von Blattgemüse, deren regelmäßiger Verzehr gerade für die Leistungsfähigkeit des Gehirns bis ins hohe Alter sehr wertvoll ist. Ergänzen Sie dies mit gesunden Kohlenhydraten aus Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, braunem Reis, Quinoa oder Vollkornbrot und einer täglichen Tasse grünen Tees.

Aber Achtung: Obst enthält zwar immer gesunde Vitamine, aber häufig auch viel Fruchtzucker und Zucker wollten wir ja eigentlich eher meiden. Besonders viel Fruktose, also Fruchtzucker, stecken in Rosinen, Datteln, Weintrauben, aber auch Kirschen oder zahlreichen heimischen Äpfeln. Genießen Sie dies alles bitte nur maßvoll – bei Aprikose, Pfirsich oder Papaya können Sie dagegen öfter zugreifen.

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Laura Stein

Laura Stein

Laura Stein ist Ernährungscoach und überzeugte Low-Carb-Eaterin. In ihren Artikeln gibt sie ihren Erfahrungsschatz aus jahrelanger Tätigkeit als Ernährungscoach weiter, welcher sich auf eine gesunde Ernährung, dem gesunden Abnehmen mit Low-Carb, sowie der Steigerung der Lebensqualität bezieht.

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