Steifer Nacken und Nackenschmerzen
Wenn dein Nacken schmerzt und du deinen Kopf nicht mehr richtig nach links oder rechts bewegen kannst, leidest du vermutlich unter einem steifen Nacken.
Ein steifer Nacken ist ein verbreitetes Beschwerdebild, das jeden mal treffen kann.
Glücklicherweise kannst du einiges tun, um die lästigen Verspannungen schnell wieder loszuwerden.
Info:
Welche Symptome und Ursachen ein steifer Nacken hat und wie du ihn am besten behandeln kannst, erfährst du im folgenden Text.
Wie äußert sich ein steifer Nacken?
Info:
Die Schmerzen können bis in die Arme und den Brustkorb ausstrahlen.
Darüber hinaus sind Begleitsymptome wie Kopfschmerzen, Taubheitsgefühl im Kopf- und Nackenbereich, Kribbeln in den Armen, häufiges Einschlafen der Hände, Sehstörungen, Schwindel, Schluckbeschwerden und Ohrgeräusche möglich.
Welche Ursachen hat ein steifer Nacken?
Ein steifer Nacken kann verschiedene Auslöser haben. In den meisten Fällen stecken eine falsche Haltung und überlastete Muskeln hinter den Verspannungen.(1)
Wer beispielsweise lange am Computer arbeitet, oft schwere Taschen trägt oder auf einem zu hohen Kopfkissen schläft, hat ein erhöhtes Risiko für Nackenbeschwerden.
Zu wenig Bewegung sowie einseitige und falsche Belastungen führen längerfristig zu einer Verhärtung und Verkürzung der Muskeln im Rücken-, Nacken- und Schulterbereich.
Die Verhärtungen sind sehr druckempfindlich und knötchenförmig ertastbar. Außerdem kann ein verhärteter Muskel auf das umgebende Bindegewebe, Blutgefäße oder Nerven drücken, was Entzündungen zur Folge haben kann.
Weitere mögliche Auslöser für Nackenschmerzen sind Zugluft, Kälte und psychischer Stress wie Kummer, Angst und depressive Verstimmungen.(2)
Ein steifer Nacken kann ebenfalls durch Verschleiß im Alter, Fehlfunktionen und Erkrankungen der Halswirbelsäule, Fehlstellungen im Kiefergelenk, Muskelzerrungen, Sehstörungen und Schleudertrauma verursacht werden.
In sehr seltenen Fällen ist ein steifer Nacken auf eine Hirnhautentzündung (Meningitis) zurückzuführen. Bei dieser Erkrankung treten Begleitsymptome wie Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und Kreislaufschwäche auf.(3)
Wann solltest du mit einem steifen Nacken zum Arzt gehen?
Da ein steifer Nacken fast immer durch Fehlhaltungen und falsche Bewegungen entsteht, ist ein Arztbesuch in der Regel nicht notwendig. Mit unseren nützlichen Tipps kannst du die Beschwerden selbst lindern.
Hinweis:
Ein Arztbesuch ist ebenfalls ratsam, wenn die Beschwerden nach einigen Tagen noch nicht besser geworden oder verschwunden sind.
Welche Folgen kann ein chronisch steifer Nacken haben?
Wenn ein steifer Nacken nicht behandelt wird, kann er unangenehme Folgeschäden mit sich bringen.
So zum Beispiel kann es zum sogenannten Zervikalsyndrom (HWS-Syndrom) kommen, bei dem es dauerhafte Probleme mit den Kopfbewegungen sowie Schmerzen im Nacken, in den Armen und Schultern gibt.
Weitere Folgeschäden sind zum Beispiel:
-
- Migräne
- Entzündungen in der Schulter
- Bandscheibenvorfälle
- Atemstörungen
Hinweis:
Was hilft gegen einen steifen Nacken?
Behandlung beim Arzt
Bei akuter Nackensteifheit stehen dem Arzt verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.
In der Regel wird ein steifer Nacken mit physiotherapeutischen Maßnahmen wie Massagen und Krankengymnastik behandelt.
Durch eine Physiotherapie erlernen Patienten hilfreiche Handgriffe, mit denen sie selbst Muskelverspannungen lösen können.
Auch Akupunktur und schmerzlindernde Injektionen werden gegen Nackenverspannungen eingesetzt.(4)
Bei der manuellen Medizin in der Osteopathie und Chiropraktik werden Blockaden in Gelenken und Wirbeln gelöst.
Selbstbehandlung
Du kannst eine ganze Menge selbst tun, um die Beschwerden des steifen Nackens zu lindern und weiteren Verspannungen vorzubeugen. Was das ist, erfährst du hier:
Bewegung
Viele Betroffene tendieren dazu, sich bei einem steifen Nacken weniger oder gar nicht mehr zu bewegen. Doch das ist genau der falsche Ansatz, denn durch das Stillsitzen und Liegen verkrampfen sich die Muskeln noch stärker.
Bewegung hingegen kräftigt die Muskulatur und verbessert die Stabilität der Knochen.(5)
Mit regelmäßiger körperlicher Aktivität linderst du Schmerzen und baust Stress ab. Am besten eignen sich Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren und Schwimmen. Wenn du täglich für 15 bis 20 Minuten spazieren gehst, ist das auch schon ein guter Anfang.
Wärmebehandlung
Ein steifer Nacken lässt sich sehr gut mit Wärmeanwendungen heilen, denn bei Wärme entspannen sich die Muskeln und die Schmerzen lassen nach.
Besonders gut helfen Wärmepflaster, Wärmekissen und -flaschen, durchblutungsanregende Salben und Thermoumschläge. Zudem solltest du deinen Halsbereich mit einem Tuch bzw. Schal warmhalten und vor Feuchtigkeit und Zugluft schützen.
Stärkung der Rückenmuskulatur
Eine kräftige Rückenmuskulatur schützt vor Nackenverspannungen.
In speziellen Kursen, die teilweise von den Krankenkassen übernommen werden, kannst du rückenschonende Haltungen und rückenstärkende Übungen lernen.
Entspannungstechniken
Um deine Muskulatur zu lockern und psychischen Stress abzubauen, sind Entspannungstechniken wie Progressive Muskelrelaxation und Autogenes Training wunderbar geeignet.
Solche Kurse werden von vielen Bildungsträgern und Krankenkassen kostenlos angeboten.
Gesunde Körperhaltung
Wenn du im Alltag viel sitzen musst, solltest du auf einen ergonomischen Arbeitsplatz achten. Es ist wichtig, aufrecht am Schreibtisch zu sitzen und gerade oder leicht nach unten auf den Computerbildschirm zu schauen. Der Stuhl sollte dynamisch sein und sich deinem Körper anpassen.(6)
Zwischendurch schützen kleine Pausen oder Dehnungs- und Streckungsübungen vor Muskelverspannungen. Während des Sitzens solltest deine Position so oft wie möglich verändern.
Auch beim Schlafen kannst du mit einer rückenschonenden Matratze und einem Nackenkissen einen steifen Nacken vermeiden.
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