Dass Low Carb, also eine kohlenhydratarme Ernährung, beim Abnehmen hilft, ist bekannt. Der Grund ist einfach erklärt: Stärke, die in kohlenhydrathaltigen Produkten wie Pasta oder Brot in größerer Menge enthalten ist, wird vom Körper leicht in Zucker umgewandelt, der ihn dann als Fett speichert.
Doch es gibt noch eine weitere Erklärung: Wer weniger Kohlenhydrate zu sich nimmt, konsumiert in der Regel mehr Eiweiß. Proteine machen länger satt und deswegen essen wir dann insgesamt weniger als bei einer kohlenhydratlastigen Ernährung.
Low-Carb-Diäten scheinen zu polarisieren. Kritiker halten sie für wenig effektiv und geben zu bedenken, dass man dazu tendiert, fettiges Fleisch und Unmengen an Eiern zu essen. Wer jedoch seinen Verstand einschaltet, kann von einer Ernährung mit wenig Kohlenhydraten und viel Eiweiß aber durchaus profitieren.
Wir konsumieren weniger verarbeitete Lebensmittel
Wer sich für eine eiweißreiche und kohlenhydratarme Ernährung entscheidet, muss die gesunden Haferflocken zum Frühstück keinesfalls durch fettige Wurst ersetzen. Es sollten aber natürliche Kohlenhydratquellen bevorzugt werden, etwa Körner oder Früchte.
Eine kohlenhydratarme Ernährung zwingt Sie dazu, den Verzehr von verarbeiteten Lebensmitteln zu reduzieren oder ganz darauf zu verzichten, da sie keinen Nährwert haben. Was sie enthalten, ist ein hohes Maß an Kalorien.
Eine Studie der Harvard University ergab, dass die Vermeidung von verarbeiteten Lebensmitteln und die Aufnahme von qualitativ hochwertigen Lebensmitteln wie Lachs und grünem Gemüse sowie Nüssen dazu beitragen kann, die Lebensdauer um fast zwölf Jahre zu verlängern.
Bekämpft Diabetes und Entzündungen
Eine weitere Studie hat ergeben, dass Menschen, die sich etwa zwei Jahre lang kohlenhydratarm ernähren, nur wenig Insulin benötigen, um den Zuckergehalt in ihrem Blut zu kontrollieren. Eine Studie von 2012 hat gezeigt, dass eine Low-Carb-Ernährung bei der Kontrolle von Typ-1-Diabetes hilft.
Kohlenhydrate haben den größten Einfluss auf unseren Blutzucker- und Insulinspiegel. Sie wegzulassen hat direkte Auswirkungen auf die Senkung des Zucker- und Insulinbedarfs. Hohe Zuckerwerte spielen bei fast allen chronischen Krankheiten wie Diabetes, Demenz, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine Rolle. Durch die Senkung der Kohlenhydrataufnahme wird der Blutzuckerspiegel kontrolliert und der Insulinspiegel minimiert.
Doch auch weitere Krankheiten lassen sich damit offensichtlich eindämmen. Wenn der Körper Stärke verdaut, bleibt viel Zucker im System. Dieser Zucker begünstigt Entzündungen, die zu Krebs oder Arteriosklerose führen können. Wer sich für Low Carb entscheidet, kann dies das Auftreten von Entzündungen verringern. Das hilft beispielsweise bei Morbus Crohn.
Eine Kohlenhydrataufnahme zwischen 25 und 150 Gramm gilt als entspannte Low-Carb-Diät. Während 150 Gramm Kohlenhydrate bei weitem keine geringe Menge sind, ist dies immer noch eine enorme Verbesserung gegenüber der Standardernährung in westlichen Ländern, bei der 250 Gramm Kohlenhydrate täglich keine Seltenheit sind.
Durch Low Carb profitieren viele Menschen von einem mühelosen Gewichtsverlust, mehr Energie (nach der anfänglichen Anpassungsphase) und einer insgesamt gesünderen Beziehung zu Nahrungsmitteln.
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