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Proteinriegel – Wie (un-)gesund sind sie wirklich?

09.04.2020 | Ernährung | 0 Kommentare

In vielen Supermärkten, Drogerien und Online-Shops finden sich Protein- oder Eiweißriegel. Die eiweißhaltigen Riegel sollen vor allem Sportlern dabei helfen, Muskeln aufzubauen und Energie aufzubringen.

Aber stimmt das? Helfen die Riegel tatsächlich? Wie gesund sind sie und was steckt wirklich Gehaltvolles in ihnen?

Dieser Artikel beantwortet die wichtigsten Fragen rund um Proteinriegel.

Eiweißzufuhr erhöhen mit Proteinriegel – wie vorteilhaft sind sie wirklich?

stoffwechsel-foerdernDie Zellen im Körper benötigen die drei Makronährstoffe Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß (d. h. Protein), um zu funktionieren. Vor allem Muskeln setzen auf wertvolle Proteine.

Empfohlen werden 0,8g/kg Körpergewicht.(1)

Deshalb gelten Eiweißriegel für Sportler als gut geeignet und werden gerne empfohlen. Speziell nach dem Krafttraining sollen die eiweißhaltigen Riegel die Energiespeicher wieder auffüllen.(2)

Allerdings hängt ihre positive Wirksamkeit eng mit den enthaltenen Inhaltsstoffen zusammen. Was braucht der Körper und was nicht?

Generell gilt: Wer sich ausgewogen und abwechslungsreich ernährt benötigt selten zusätzliche Mittel, um den Körper mit Energie zu versorgen. Aber in manchen Fällen, wie z. B. beim Bodybuilding oder im Leistungssport, kann sich ein Proteinriegel durchaus als hilfreich erweisen.

Was steckt drin in einem Proteinriegel – und was besser nicht?

Bevor ein Protein- oder Eiweißriegel in dem Einkaufskorb landet, lohnt sich der Blick auf die Nährstoffe.

Generell gilt die Empfehlung, dass ein Eiweißriegel mindestens 20 Prozent Protein enthalten sollte.(3) Üblicherweise verwenden die Hersteller bis zu 50 Prozent Eiweiße in den Riegeln. Zudem sind die Eiweißriegel von Energieriegeln streng zu unterscheiden, da letztgenannte vor allem auf hohe Mengen Kohlenhydrate (d. h. Zucker) und Fette setzen und einen anderen Zweck verfolgen.

Die erhöhte Eiweißmenge im Proteinriegel soll bei einem Krafttraining helfen, die Muskelzellen zu versorgen. Wer sich hingegen bei Wandertouren oder Marathonläufen auspowert und während dieser Zeit oder danach viel Energie braucht, setzt besser auf kohlenhydratreiche Riegel anstatt auf Proteinriegel.

Für Eiweißriegel gilt prinzipiell, dass es umso besser ist, wenn in der Zutatenliste Stoffe wie Zucker möglichst weit hinten stehen. Außerdem gilt die Empfehlung, dass ein Proteinriegel der Geschmackssorte “Schoko” im Idealfall pro 100 Gramm höchstens 400 kcal enthält.

Neben der Kalorienfrage und dem enthaltenen Zucker, kommt es bei einem Proteinriegel auch auf das enthaltene Eiweiß selbst an. Beispielsweise sind Milch-EiweißMolke-Protein oder sogenanntes Whey-Protein besser als Inhaltsstoffe geeignet als Collagen-Protein oder Weizen-Protein.(4)

Ebenso sind natürliche Zutaten, wie z. B. Nüsse, Haferflocken oder Mandeln wesentlich gesünder. Solche Zutaten sorgen zudem für einen hohen Ballaststoffanteil.(5)

Viele Ballaststoffe sind im Allgemeinen gut für die Verdauung. Bei einem gesunden Eiweißriegel liegt deren Anteil im besten Fall bei ungefähr 15 Prozent.

Wie unterscheiden sie sich? Schokoproteinriegel vs. herkömmliche Schokoriegel

Ein Eiweißriegel der Sorte “Schoko” enthält einen höheren Eiweißanteil als herkömmliche Schokoriegel. Gleichzeitig enthalten Schokoproteinriegel maximal 15 Prozent Zucker und Fette.

Das bedeutet, im direkten Vergleich ist ein Proteinriegel mit Schokogeschmack definitiv gesünder als ein durchschnittlicher Schokoriegel.

Ist die höhere Kalorienbilanz durch Proteinriegel gut oder schlecht?

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Ob ein hochkalorischer Riegel im individuellen Fall gut oder schlecht ist, hängt stark mit der jeweiligen Ernährungsweise, der sportlichen Aktivität und vielen weiteren Faktoren zusammen.

Grundsätzlich gilt, wer sich viel bewegt, aktiv Sport betreibt und sich gesund ernährt, kann gelegentlich auf viele Kalorien – besonders nach dem Training – vertrauen.

Im Gegensatz dazu profitieren diejenigen, die sich Low Carb ernähren, eher von Proteinriegeln mit wenigen Kohlenhydraten. Kurz gesagt: Die Kalorienaufnahme sollte der eigenen Lebenssituation und dem individuellem Hungergefühl angepasst sein.

Ersatz oder Ergänzung? Proteinriegel vs. normale Mahlzeiten

Lässt sich mit einem Eiweißriegel eine ganze Mahlzeit ersetzen? Oder dienen die Riegel eher als zusätzliche Snacks für den kleinen Hunger zwischendurch?

Generell gilt, dass der Energiebedarf von Männern und Frauen unterschiedlich ist. Dementsprechend fühlen sich Frauen meist länger satt, nachdem sie einen solchen Proteinriegel gegessen haben.

Neben dem Geschlecht ist es aber auch eine Frage der persönlichen Vorliebe und des Stoffwechsels. Ein schneller Metabolismus verträgt eher die zusätzliche Energie durch Proteinriegel als ein langsamer Stoffwechsel.

Lohnen sich Proteinriegel während einer Diät für Nicht-Sportler?

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Wer sich nicht in einem regelmäßigen Training befindet oder anderweit sportlich aktiv ist, bedarf kaum einer erhöhten Eiweißzufuhr.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist der Meinung, dass eine ausgewogene Ernährung ausreicht, um den Körper mit dem nötigen Eiweiß zu versorgen.(6)

Da es sich bei Proteinriegel um reine Convenience Produkte handelt, lohnen sie sich kaum für sportlich inaktive Personen, die sich ohnehin normal und ausgewogen ernähren. Insbesondere wer sich in einer Diät befindet, achtet verstärkt auf die tägliche Kalorienzufuhr.

Da ein Proteinriegel viele Kalorien enthält, eignen sich die Riegel nur in wenigen Fällen für Nicht-Sportler. Gelegentlich ist solch ein Riegel in Ordnung, um den Hunger zu stillen oder den Körper zusätzliche Energie bereitzustellen.

Ein regelmäßiger Verzehr sollte jedoch gut durchdacht sein – ganz besonders bei Nicht-Sportler während einer Diät.

Schaden zu viele Proteinriegel der Gesundheit?

Generell gilt bei jedem Lebensmittel, dass die sprichwörtliche Dosis das Gift macht. Das gilt ebenfalls für die vermeintlich gesunden Proteinriegel. Solche sind zwar reich an gesundem Eiweiß. Aber auch hier sollte die Zufuhr nicht übertrieben werden. Denn zu viel Eiweiß belastet den Organismus, insbesondere die Nieren und die Leber.(7)

Zu hohe Mengen Eiweiß scheidet der Körper als Harnstoff wieder aus, sodass eine ausreichende Trinkmenge bei einer erhöhten Eiweißzufuhr sehr wichtig ist.(8) Gleichzeitig ist daran zu denken, dass auch Eiweißriegel viele Kalorien in sich bergen.

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Dadurch ist es grundsätzlich auch mit gesunden Snacks wie Proteinriegeln möglich, Fettreserven aufzubauen und das Körpergewicht zu erhöhen.

In jedem Fall ist es besser, auf hochkalorisches Junk oder Fast Food zu verzichten, anstatt auf gesunde Alternativen, wie z. B. Proteinriegel.

Fazit: Wie gesund sind Proteinriegel tatsächlich?

Viele Menschen betrachten Proteinriegel als regelrechte Wunderwaffe, um Muskeln aufzubauen, abzunehmen oder zusätzliche Energie zu gewinnen. Dabei unterscheiden sich die erhältlichen Riegel auf dem Markt stark hinsichtlich ihrer Zusammensetzung, sodass sich der Blick auf die Zutatenliste lohnt.

Hochwertige Proteinriegel zeichnen sich durch einen hohen Eiweißgehalt sowie wenig Zucker und Fett aus.

Gesunde Zutaten, wie beispielsweise Nüsse und Haferflocken, gelten bei einem Eiweißriegel als bevorzugte Energiequellen.

Zudem ist auch bei einem Proteinriegel die Menge der verzehrten Riegel pro Tag entscheidend, um gesundheitliche Erfolge zu verbuchen: Ein Proteinriegel enthält meist viele Kalorien, sodass sich die Riegel hauptsächlich für Sportler eignen und weniger für Personen, die wenig oder gar keinen Sport aktiv betreiben.

Zusammengefasst bedeutet das: Wer sich sowieso ausgewogen und gesund ernährt, viel Sport treibt und seinen Körper beim Krafttraining zusätzlich unterstützen will, profitiert möglicherweise von einem Proteinriegel vor oder nach dem Sport, um Muskelgruppen zu stärken und z.B Ischiasschmerzen vorzubeugen. In jedem Fall sind Proteinriegel gesündere Snacks als herkömmliche Schokoriegel oder Fast Food.

Rezept für Proteinriegel

Proteinriegel

  • 90 g Bio-Proteinpulver (bspw. Vanille, ohne künstliche Zusätze und ohne Süßstoffe)
  • 80 g gemahlene Mandeln
  • 60 g Erdnussbutter (aus 100% Nüssen!)
  • 60 g Reissirup oder Honig
  • 2 EL Kokosöl
  • 4 EL Hafermilch

Für das Topping:

  1. Nüsse

  2. Trockenfrüchte

  3. Zartbitter-Kuvertüre mit mind. 70 % Kakaoanteil

Zubereitung:

  1. Kleide eine kleine rechteckige Form mit Frischhaltefolie aus. 

  2. Mische alle Zutaten für den Riegel gut miteinander durch.

  3. Zuletzt knete die Masse ordentlich mit der Hand durch, sofern sie etwas bröselig ist. Ist sie zu trocken, dann kannst du etwas mehr Milch zugeben oder Süßungsmittel.

    Hinweis: Die Menge des Reissirups hängt auch davon ab, ob du neutrales, ungesüßtes Proteinpulver nutzt oder aromatisiertes und schon leicht gesüßtes wie bspw. Vanille. 

  4. Gebe die Masse in die Form und drücke sie glatt.

  5. Stell die Masse mind. 1 Stunde kühl – besser ist es über Nacht

  6. Schneide mit einem großen Messer die Riegel heraus und dekoriere sie mit dem Topping.

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Ferhat Oeztas

Ferhat Oeztas

Hi! Ich bin Ferhat und für mich ist der Boxsport meine absolute Leidenschaft. Meine Boxkarriere nahm vor 13 Jahren ihren Anfang. Es bereitet mir eine riesige Freude, Menschen mit dem gleichen Ziel zu inspirieren und zum Erfolg zu verhelfen. In den vergangenen Jahren habe ich deshalb als Personal Trainer bereits vielen Menschen dabei geholfen, ihre Ziele zu erreichen.

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