Häufiges Händewaschen, Desinfektionsmittel aller Art, kühle Temperaturen und vielleicht noch ein geringer Wasserhaushalt im Körper – unsere Haut macht besonders an den Händen sehr viel mit. Nicht erst seit pandemischen Zeiten gehört es zum hygienischen Standard, sich häufig die Hände zu waschen und regelmäßig zum Desinfektionsmittel zu greifen. Im folgenden Beitrag zeigen wir dir, was du gegen die von alkoholischen Mitteln und Seifen ausgetrocknete und rissige Haut tun kannst.
Warum sind meine Hände so trocken?
Meist trocknen die Hände aus, weil aufgrund von Seife, Desinfektionsmittel, Temperatur und Trockenheit der Säureschutzmantel der Haut stark in Mitleidenschaft gezogen wird. An manchen Stellen an den Händen wird die Haut trocken und rissig, was Entzündungen und Schmerzen auslösen kann. Auch fühlen sich die Hände einfach nicht mehr geschmeidig an, sie sind rau und jucken häufig.
Das passiert, wenn der Haut die Feuchtigkeit fehlt und sich ihr Schutzfilm zwischen den häufigen Gängen zum Waschbecken bzw. Griffen zur Desinfektionsflasche nicht mehr regenerieren kann. Doch auch dann gibt es einige Hinweise und Tipps zur korrekten und schonenden Desinfektion und anschließenden Pflege der Haut, mit deren Hilfe du die eigenen Hände wieder samtig weich bekommen kannst.
Das richtige Desinfektionsmittel verwenden (!)
Keimabtöter ist nicht gleich Keimabtöter. Desinfektionsmittel gibt es in verschiedenen Zusammensetzungen und für unterschiedliche Zwecke. Ein Mittel, das explizit zur Desinfektion der Hände verwendet werden soll, ist hautfreundlich und aus Inhaltsstoffen, welche die Haut zusätzlich pflegen, so wie etwa Jojobaöl und Sheabutter. Die Einwirkzeit dieser Desinfektionsmittel beträgt in der Regel etwa 30 Sekunden, was im Alltag auch unterwegs leicht zu bewerkstelligen ist.
Reine Hautdesinfektionsmittel sind für die Verwendung vor Operationen oder Injektionen gedacht, sie haben keine rückfettenden Inhalte und enthalten auch keine Pflegestoffe. Auch solltest du deine Hände nicht einfach mit Flächendesinfektionsmittel viren- und keimfrei machen. Die stark wirksamen Bestandteile des Flächendesinfektionsmittels können beispielsweise Hautreizungen und Ekzeme verursachen – Mittel zur Instrumentendesinfektion ebenso.
Schonwaschgang für die Hände
Wenn du dir die Hände wäschst, drehst du dann den Hahn am jeweiligen Waschbecken einfach ganz auf heiß und hältst deine eingeseiften Hände darunter? Vielleicht ist das die Ursache deiner trockenen Haut, denn warmes bzw. heißes Wasser lässt die Haut schnell austrocknen. Kaltes und lauwarmes Wasser ist für die Haut an deinen Händen weit schonender, vor allem, wenn man sich täglich zigmal die Hände wäscht.
Schonendes Händewaschen kann sich auch auf die Wahl der Seife beziehen. In den Drogerieläden gibt es reihenweise aggressive Seifen, die du lieber nicht an deine Hände lassen solltest. Starke Seifen entziehen der Haut ihre notwendigen Fette, machen sie spröde und sorgen für das ungute Spannungsgefühl. Verwende lieber pH-neutrale Seifen oder Waschlotionen, denn sie trocknen die Haut nicht aus und sind trotzdem sehr wirksam gegen Bakterien und Keime.
- Wichtig ist an dieser Stelle auch, dass du deine Hände nach dem Waschen trocknest, bevor du zum Desinfektionsmittel greifst. Das Wasser an deinen Händen verdünnt sonst das Mittel und schwächt dementsprechend die antivirale bzw. antibakterielle Wirkung.
- Unter Umständen solltest du auch das Geschirrspülmittel wechseln, sodass deine Haut beim Abwasch keinen zusätzlichen Belastungen ausgesetzt ist.
Den eigenen Feuchtigkeitshaushalt aufbessern
Trockene Haut ist nicht ausschließlich ein Ergebnis äußerer Einflüsse wie der Temperatur und der Seife, die du verwendest. Auch dein eigener Körper und was du ihm an Feuchtigkeit zuführst ist entscheidend für dein Hautbild. Wenn du zu wenig Wasser trinkst, dann merkst du das in der Regel schnell an deiner Haut und abgesehen von den Händen auch an Ellbogen, Mundwinkeln, Fersen und Nagelbetten.
Ausreichend zu trinken wirkt vor allem dann Wunder, wenn zusätzlich zum häufigen Waschen und den kühleren Temperaturen auch noch die Heizungsluft die Haut austrocknet. Selbsterklärend ist die beste Art der Flüssigkeitszufuhr – Wasser und ungesüßte Tees sind wohl das einzige, das du täglich literweise trinken solltest.
Pflege- und Schutzmaßnahmen ergreifen
Das wiederholte Waschen und/oder Desinfizieren der Hände ist kaum zu reduzieren, ohne dabei hygienische Standards außer Acht zu lassen. So ergibt es mehr Sinn, laufend kaltes Wasser und milde Seifen zu verwenden und anschließend stets daran zu denken, die Haut zu pflegen. Trage eine Schicht reichhaltige Pflegecreme auf – am besten gleich nach dem Händewaschen – und verteile die Creme sorgfältig zu den Nagelbetten, zwischen den Fingern und auf dem Handrücken.
Am besten greifst du zu unparfümierten Cremes, die keine Konservierungsstoffe enthalten, denn diese reizen die Haut unter Umständen nur noch weiter. Zu den Inhaltsstoffen, über die sich deine Haut vor allem an den Händen sehr freut, gehören Glycerin, Urea und Panthenol.
Intensivmaßnahmen für Schrunden
Die milde und schnell einziehende Handcreme gehört in den Monaten mit R also in die Tasche und neben das Waschbecken. Aber an manchen Tagen muss vielleicht auch etwas mehr Pflege her, denn die Haut ist gerötet, trocken, juckt und hat eventuell Risse, die brennen und sogar bluten.
Risse werden im Volksmund oft Schrunden genannt, der Fachausdruck ist Rhagaden. Am häufigsten treten sie an den Fersen auf, wo die Hornhaut besonders dick ist. An den Händen können sie aber genauso entstehen und zur Belastung werden, denn oft werden die Risse bei ausbleibender Behandlung tiefer, fangen an zu bluten und können sich schmerzhaft entzünden.
Eine Pflegekur aus verschiedenen Ölen und Fetten kann Erleichterung bringen. Kokosöl, Avocado, Aloe Vera, Olivenöl und Mandelfett eignen sich hervorragend für eine Intensivkur, denn sie ziehen nicht so schnell ein. Dementsprechend empfehlen wir dir, diese rückfettenden und tiefenpflegenden Hausmittel abends dick aufzutragen, dir Baumwollhandschuhe überzuziehen und morgens mit geschmeidigen Händen aufzuwachen.
- Natürlich musst du das nicht so handhaben, auch eine 20-minütge Kur, während der du deine eingeölten Hände in Handschuhe gibst, bringt viel, wenn die Hände brennen, spannen und jucken.
Sollten sich an deinen Händen Austrocknungsekzeme bilden, dann hat sich die gereizte Haut entzündet. Mit sanften Seifen und reichhaltigen Pflegecremes wird es schwer, diese wieder loszuwerden. In diesem Fall solltest du ärztlichen Rat einholen.
Geschmeidige und saubere Hände das ganze Jahr
Die Pandemie hat verstärkt, worunter viele Hände davor schon zu leiden hatten: trockener und rissiger Haut. Es lohnt sich, pH-neutrale Seife zu verwenden, auf ein rückfettendes Desinfektionsmittel zu setzen und immer eine pflegende Handcreme dabei zu haben. Zwischendurch sollte den Händen auch eine intensive Pflegemaßnahme gegönnt werden, sodass sich erst gar keine unangenehmen Risse und Entzündungen bilden können.
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